allein in Deutschland werden jedes jahr insgesamt 13 millionen tonnen Lebensmittel entsorgt Dabei sind die großen Abfallmengen nicht nur aus ethischer Sicht ein Problem Auch die Ökonomie und Umwelt müssen die Konsequenzen tragen Etwa 30 Prozent der weltweit verfügbaren Anbauflächen von Lebensmitteln sowie auch Rohstoffe wie Wasser und Energie werden durch das Entsorgen von Lebensmitteln verschwendet Und auch für den starken CO2 Anstieg sind die großen Abfallmengen mitverantwortlich Ich bin seit etwa 2 5 Jahren dabei und enga giere mich auch im Organisationsteam bei unserer Foodsharing Gruppe Dort stelle ich unter anderem auch den Kontakt zu sozialen Einrichtungen her denen wir Essen liefern Aber auch privat nutze ich die abgeholten Lebensmittel meine WG freut sich immer wenn ich etwas mitbringe Ich finde es einfach wichtig dieser großen Lebensmittel verschwendung entgegen zu wirken Mittlerweile gibt es über 400 Städte in Deutschland in denen es eine Foodsharing Gruppe gibt Die internationale Vereinigung engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung und für ein nachhaltiges Konsum und Umweltverhalten Dabei werden nicht nur Unmengen von Lebensmit teln in Privathaushalten in den Müll geworfen auch der Einzelhandel wie zum Beispiel große Super marktketten oder Kleinmarktbetreiber sind davon betroffen Die Gründe für Unternehmen Lebens mittel entsorgen zu müssen können vielseitig sein Verkalkulierte Einkaufsmengen überproduktion saisonale Angebotswechsel oder Lebensmittel die sich kurz vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr verkaufen lassen  Wollen Betriebe dem entgegenwirken können sie sich bei ihrer lokalen Foodsharing Initiative regis trieren Die beim Foodsharing angemeldeten Foodsaver können dann die aussortierten aber noch genießbaren Lebensmittel bei den Einzelhändlern abholen In Braunschweig gibt es die Foodsharing Initiative seit etwa seit 5 Jahren Mittlerweile zählen über 1000 Mitglieder dazu Neben Lena ist auch die 18 jäh rige Abiturientin Tetje Groth aus Braunschweig dabei Die geretteten Lebensmittel können entweder privat genutzt oder auch mit anderen geteilt werden Dafür gibt es zum Beispiel auch an der Technischen Universität Braunschweig einen öffentlichen Raum den sogenannten Fair Teiler in dem die Lebens mittel abgeholt werden können Anschließen kann sich der Gruppe jede Person ab 18 Jahren über die Plattform www foodsharing de Anna Charlotte Groos Vita siehe Seite 19 Ich finde es schlimm wie viele Lebens mittel unnötig produziert und dann weggeworfen werden Bevor es in der Tonne landet hole ich es lieber ab Häufig koche ich zum Beispiel auch für Freunde und sensibilisiere sie dabei dass Essen das einen Tag abgelaufen ist nicht gleich schlecht ist studentin lena HersCHelMann 22 abiturientin tetje grOtH 18 Es ist ein Samstagvormittag kurz vor Marktschluss auf dem Altstadtmarktplatz in Braunschweig lena bahnt sich ihren weg durch die Mengen auch sie hat zwei große tüten dabei doch sie ist heute nicht zum einkaufen hergekommen ihr erstes Ziel ein lokaler gemüsehändler ich bin vom foodsharing ruft sie ihm zu als er sie erblickt er winkt sie zur seite dort hat er schon vier voll befüllte kisten für sie bereitgestellt Champignons Zwiebeln und auch Paprika ist dabei schnell befüllt sie ihre taschen damit sie muss sich beeilen auch drei andere Händler darunter auch eine bio bäckerei warten auf sie lena ist fOOdsaVerin sie rettet lebens mittel DAvOr weggewOrfen Zu werDen   V O R D ER     TO N N E R ET TE N   Stadtglanz oktober 20  lifeStyle  FooDShAring 77

Vorschau Stadtglanz Oktober 2020 Seite 77
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