C h ri st in e G rä n Fo to gr afi e A do be S to ck a gn or m ar k g or od en ko ff T ati an a Erst kommt das Fressen dann die Moral billig hAt immer einen Preis Corona ganz plötzlich am Pranger Politiker fordern das tun sie gern Die Landwirtschaftsministerin zum Beispiel eine Tierwohlabgabe Damit würde ein Kilo Weil der deutsche Wähler billiges Fleisch will Ja das geht halt nur mit einem auf Ausbeutung basierendem Geschäftsmodell der Ausbeutung von Menschen und Tieren Anders geht s nur mit Gesetzen die das Leiharbeiter Modell verbieten Nur mit einer radikalen Wende in der deutschen und europäischen Agrarpolitik die von den großen Lobbyisten abrückt Geht nur mit gerechter verteilten Subventionen kleineren Betrieben wie Schlachthöfen und vor allem größeren Ställen Es geht aber auch nur dann wenn die Konsumenten mitspielen Wenn sie bereit sind für Fleisch mehr zu bezahlen Den AUFSchrei dass dies vor allem die Armen treffe kann ich nicht nachvollziehen In meiner Jugend waren fleischlose Tage ganz normal damals war ein Stück Huhn Schwein oder Rind noch etwas Besonderes Und vergleichsweise teurer als heute Das klingt gut Nur Wieso hat das in den letzten Jahren keine Sau interessiert Wir müssen nicht alle Vegetarier werden Es reicht doch schon weniger Fleisch zu essen Dafür schmeckt es dann besser als die Hybrid oder Turboschweine zu Dumpingpreisen wir KonSUmenTen hAben eS Doch AUch in der hand der Ausbeutung von Mensch und Tier und Natur entgegenzutreten Regional kaufen auf Qualität achten und eben nicht nur auf den Preis Die Landwirt schaftsministerin sprach auch davon dass künftig Billigfleisch gekennzeichnet wird Das finde ich putzig Erkennt man dieses nicht schlicht und einfach daran dass es billig ist Christine Grän Schrieb der große Brecht vor Jahrzehnten Angewendet auf den jüngsten Skandal um den Fleischriesen Tönnies zergeht der Satz auf der Zunge und hinterlässt einen gallenbitteren Nachgeschmack Schnitzel um 40 Cent teurer werden Dafür würden Mastbetriebe finanziell gefördert die Haltungs bedingungen der armen Schweine zu verbessern Zurzeit liegt der gesetzliche Mindeststandard bei 0 75 m2 Stallraum pro Schwein die ganz luxuriöse Nummer bei 1 5 m2 Der Schweinezüchter bekommt für ein Kilo Schwein 1 66 Euro danach kassieren die großen Schlachtbetriebe und die Kaufhaus Ketten bis das Schwein dann für 7 63 Euro pro Kilo einen Käufer findet Auf dem Weg dorthin müssen natürlich auch die Produktionsbedingungen stimmen Leiharbeiterfirmen heuern im Osten Arbeiterinnen und Arbeiter an die zu nieDrigSTlöhnen in den Schlachtbetrieben malochen Arbeitsminister Heil 1300 Corona infizierte Arbeiter im Imperium des Clemens Tönnies Umsatz 2018 6 1 Milliarden Euro werfen ein Schlaglicht auf SKAnDAlöSe Verhältnisse in der Fleischindustrie Was alle wussten worüber alle schwiegen und woran wenige sehr lange sehr viel verdienen steht durch Wir werden diese Form des rücksichtslosen Wirtschaftens nicht mehr akzeptieren w ur de in G ra z ge bo re n un d le bt e in B er lin B on n B ot sw an a un d H on gk on g b ev or s ie na ch M ün ch en z og D ie g el er nt e Jo ur na lis tin w ur de d ur ch ih re A nn a M ar x K ri m is b ek an nt di e au ch v er fil m t w ur de n Si e ve rö ff en tli ch te u nt er a nd er em di e R om an e D ie H oc hs ta pl er in H ur en ki nd un d H el de ns te rb en Zu le tz t er sc hi en en A m er ik an er sc hi eß en n ic ht a uf G ol fe r S te rn st ra ße 2 4 u nd G lü ck a m W ör th er se e im a rs v iv en di V er la g Und der ist teue r Fo to gr afi e a lt m od er n iS to ck Stadtglanz oktober 20  kultur  KolUmne68

Vorschau Stadtglanz Oktober 2020 Seite 68
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