Fo to gr afi e m ar le ne b ra nd t Ein grünes Museum zu werden das hat sich das Kunstmuseum Wolfsburg unter der Leitung von Direktor Andreas Beitin zum Ziel gesetzt Der seit 2019 in Wolfsburg tätige Kunsthistoriker legt Wert auf die ökobilanz des Hauses streicht bewusst Langstreckenflüge vom Reiseplan wenn sie nicht absolut notwendig sind und ersetzt Flüge durch Bahnfahrten wo es möglich ist Die vielen Reisen die Direktor und Kurator innen zu Meetings Leihverhand lungen Recherchen und Eröffnungen üblicherweise machen finden nun vermehrt im Digitalen statt Und auch bei den Kunst transporten ändert sich einiges denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil eines Ausstellungs hauses Hier wird nun am Kunstmuseum großen Wert darauf gelegt auch diese so umwelt schonend es geht umzusetzen Luftfrachten werden reduziert immer mehr Werke sollen auf dem Seeweg oder per Bahn transportiert werden Das Erfreuliche dabei das schont sogar noch das Budget Ganz auf Transporte zu verzichten kann natürlich auch nicht die Lösung sein um Museen grüner zu machen denn auch in Zukunft noch wollen wir faszinierende Schauen für die Besu cher innen konzipieren sagt Andreas Beitin Dieses Dilemma innerhalb der nächsten Jahre zu lösen ist sicherlich eine der Hauptherausforde rungen für global agierende Museen Auch hat das Kunstmuseum mittlerweile auf 100 ökostrom umgestellt Bewusster zu leben und zu verbrau chen das spiegelt sich auch im Catering wider indem vornehmlich auf regionale Produkte zurück gegriffen wird was zudem lokale Anbieter stärkt Auf Fleisch wird bei Veranstaltungen des Museums weitgehend verzichtet gerade auch europäische Orte so zuletzt nach Oslo für den Neubau des Munch Museums Das Stellwandsystem ist nahezu unbegrenzt wieder verwendbar und schont damit nachhaltig Umwelt und Ressourcen Auch der 25 Jahre alte Museumsbau soll auf Nachhaltigkeit hin geprüft und verbessert werden Das Kunstmuseum ist hierzu im Gespräch mit Energieversorgern der Region die Klimatechnik soll so angepasst werden dass der Verbrauch nachhaltig reduziert wird Ein Wechsel zu einer kompletten LED Beleuchtung ist geplant und das Museum untersucht derzeit inwieweit es möglich ist auf den freien Dachflächen Photovoltaik Anlagen zu installieren um vor allem im Sommer die Verbrauchsspitzen zu kappen Eine der größten Herausforderungen ist dass Ausstellungsräume und Depots klimatisiert werden müssen um den nach internationalen Standards festgelegten Temperatur und Luftfeuchtigkeitswerten zu entsprechen Museen kommen dadurch ihrer Hauptaufgabe nach Kunst und Kulturgut für die Nachwelt zu erhalten Gleichzeitig ist es für Museen damit nahezu unmöglich in diesem Bereich ihren CO2 Footprint zu verkleinern Unter der überschrift Wir brauchen einen Green New Deal für Museen haben zahlreiche Museumsdirektor innen der deutschen Museumslandschaft am 7 November 2019 einen offenen Brief an die Kulturstaatsministerin Monika Grütters unterschrieben initiiert und veröffentlicht vom Kunstmagazin Monopol Darin fordern die Unterzeichner innen darunter auch das Kunstmuseum Wolfsburg eine zentrale Taskforce die sich einzig den klimapolitischen Heraus forderungen in Museen und anderen öffentlichen Ausstellungs häusern widmet Nur gemeinsam und mit Unterstützung aus der Politik von Städten und Kommunen lassen sich die Klimaziele auch für Museen umsetzen so Andreas Beitin   Katharina Derlin Das Kunstmuseum WolfSburg denkt grün um beispiels weise di e Produk tion von Rindflei sch zwe ifelhafte r Herkunft wie aus Südame rika für das groß e Teile d es Regenw aldes ille gal gerod et werde n nicht zu unter stützen Zudem hat das K unstmus eum ber eits vor mehr als zwanzig Jahren d as mobil e und m odulare Stellwan dsystem wob wa lls entwi ckelt da s mittler weile we ltweit ex portiert wird u  a in die U SA nach Japan u nd in zah lreiche 64 Stadtglanz oktober 20  kultur  KUnSTmUSeUm wolFSbUrg

Vorschau Stadtglanz Oktober 2020 Seite 64
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