ralf du besCHäftigst diCH seit fast 30 jaHren berufliCH Mit uMweltsCHutZ und naCHHaltigkeit wAs hAt sich in Der Zeit veränDert  RALF uTERMöHLEN  Sehr viel und doch zu wenig Umweltschutz war vor 30 Jahren ein Randthema irgendwie wichtig aber am Ende doch eher nice to have Anfang der 1990er Jahre haben sich Bürger wie Unternehmen mit medienbezogenen Einzelthemen befasst Abfalltrennung Reduzierung von Gefahrstoffen Einhaltung einzelner Grenzwerte Das war nur teilweise erfolgreich zum Beispiel bei der Verbesserung der Qualität von Gewässern aber der Ressourcen und Naturverbrauch sind weiter angestiegen Heute geht es um ganzheit liche Strategien und den nachhaltigen Umbau von Geschäftsmodellen Bürger und Unternehmen haben also spät aber immerhin erkannt dass dieses Thema existenziell ist was ich übrigens schon damals gepredigt habe Doch jetzt ist die Zeitachse das Problem Das globale Restbudget an Treibhausgasemissionen zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens ist in ca 15 Jahren aufgebraucht wären wir vor 30 Jahren als eigentlich schon alle Fakten auf dem Tisch lagen in die Hufe gekommen wäre es jetzt nicht so eng beim recycling sieht Die entwicklung Auf Den ersten bliCk besser aus seit Mitte der 1980er jaHre Hat siCH die Menge an restMüll je einwOHner in DeutschlAnD fAst hAlbiert klingt nAch einem gewAltigen fOrtschritt Aber sinD wir Deswegen tatsäCHliCH reCyCling weltMeister  MATTHIAS FRICKE  Deutschland war lange Zeit die treibende Kraft in Sachen Abfalltrennung und Recycling Verwertungstechnologien Made in Germany galten weltweit als vorbildlich Mittlerweile haben uns viele andere Länder überholt Glücklicherweise ist die Politik inzwischen aufgewacht und hat mit dem Verpackungsgesetz einen wichtigen Impuls für mehr hochwertiges Recycling gesetzt Der hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands florian bernschneider und jens richwien sind gastgeber des aktuellen braunschweig wolfsburg Sofas in dieser Ausgabe sprechen sie mit zwei echten nachhaltigkeitsexperten der region  RALF uTERMöHLEN  Umweltgutachter und geschäftsführer der AgimUS gmbh und  MATTHIAS FRICKE  geschäftsführer der AlbA braunschweig gmbh nutZen wir DOch Die chAnce um Zwei klassiker Zu besPreCHen die in keiner stAmmtischDebAtte Zum themA fehlen werDen Abfälle Aus unterschieDlichen tOnnen Am enDe DOch ZusAmmen entsOrgt  MATTHIAS FRICKE  Zu beiden Punkten ein ganz klares Nein Die Abfalltrennung ist die Grundvoraussetzung für ein hochwertiges Recycling Deshalb bleibt getrennter Abfall in jedem Fall getrennt Landen etwa Pappe und Papier als Fehlwurf in der Gelben Tonne werden sie zwar in der Sortieranlage aussortiert sind aber verunreinigt Papierfabriken haben daran kein Interesse mehr Außerdem führt jede Form der Verschmutzung dazu dass die Aggregate in der Sortieranlage die einzelnen Stoffe nicht mehr so leicht erkennen können Dadurch sind sie schwerer zu recyceln Wir sind daher auf die Mitarbeit der Menschen angewiesen die die Abfälle zu Hause vorsortieren und stiMMt es denn dass PlastikMüll iM grOssen stil in AnDere länDer verschifft wirD  MATTHIAS FRICKE  Anders als oft dargestellt werden Verpackungskunststoffe aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack zu mehr als 98 Prozent in Deutschland und Europa verarbeitet Weniger als ein Prozent wurden in den Jahren 2017 und 2018 nach Asien exportiert Ganz wichtig ist es hier zwischen ebrauchten Verpackungen aus den Sammlungen der dualen Systeme und gewerbli chen Kunststoffabfällen zu unterscheiden Das wird oft miteinander vermischt 24 Stadtglanz oktober 20  WirtSchaft  DAS SoFA

Vorschau Stadtglanz Oktober 2020 Seite 24
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