WIE SIND SIE DAMALS ZUR FOTOGRAFIE   GEKOMMEN   STANTIEN Mein Vater hat damals Drogist gelernt das war eine ziemlich umfangreiche Ausbildung Sie mussten unter anderem selbst Chemikalien anmischen auch für Fotografen dafür gab es einen eigenen Giftkeller Auch hatten sie ein eigenes Fotolabor Er brachte immer wieder auch Kameras mit nach Hause so habe ich mich schon früh mit der Fotografie auseinandergesetzt Beim Kunstunter richt in der Schule habe ich schließlich meine Kamera mit gebracht und ein gesetzt später habe ich mich der Foto AG angeschlossen Mein Vater richtete mir später in unserem Keller mein eigenes Fotolabor ein  WAS HAT SIE AN DEM MEDIUM SO FASZINIERT   Einerseits der Umgang mit der Technik Damals war es ein sehr teures Hobby für Kinderhände war das nichts Insofern war das sehr geheimnisvoll Andererseits das Festhalten des flüchtigen Moments Wenn damals in der Dunkelkammer auf ursprünglich weißem Papier Fotografien entstanden sind das war schon etwas Besonderes Damals war die Fotografie im Freundeskreis auch noch exotischer als heute damals mit der Polaroid kamera in der Hand stand die gesamte Schulklasse um einen herum lacht  FÜR DIE EINEN IST FOTOGRAFIE MITTEL ZUM   ZWECK FÜR ANDERE KUNST WAS IST ES FÜR SIE   In jedem Fall beides Beruflich ist es eher die Produkt abbildung Schwarz Weiß Porträtfotografie macht mir am meisten Spaß lässt sich nur eben kommerziell weniger gut umsetzen Für die Continental AG allerdings haben wir gerade eine gesamte Kampagne in meinem Porträt Stil umgesetzt Im Grunde genau so wie ich es früher schon in meinem Freundeskreis gemacht haben  DIE SCHRITTE VON DEM WEG IN DIE   SELBSTSTÄNDIGKEIT BIS HIN ZUM AKTUELLEN   STUDIO UND DEN MITARBEITERN KAMEN DIE   EHER SCHLEICHEND ODER WAREN DIES   BEWUSSTE STEPS   Als ich 1991 angefangen habe wäre ich nicht auf die Idee gekommen später Angestellte zu haben Allerdings Je größer der Kundenkreis desto mehr Infrastruktur und Arbeitsleistung muss man vorhalten Dies abzubilden ist mir freilich wichtig  SIE BEGLEITEN DIE REGIONALE MUSIK UND   MEDIENSZENE SCHON SEIT LANGER ZEIT    WIE KAM ES DAZU   Während der Ausbildung zum Fotokaufmann bei Pitz der Fotoladen in der Schlosspassage in Braunschweig lernte ich Olaf Stelter vom SUBWAY Magazin kennen Für die habe ich Repro Fotos gemacht da deren Druckerei keine Plattencover abfotografieren konnte Für ein Titelbild das später ja in Farbe gedruckt wurde benötige man dann schon einmal zehn bis 15 Kilo Druckfilme Stelter schickte mich auch zu ersten Konzerten auch um zu schauen ob ich das hinbekomme lacht Später ist auch ein Bandfoto von mir auf der dritten Seite der BILD Zeitung gelandet da war ich damals schon sehr aufgeregt Das sprach sich natürlich herum damals gab es noch keine Unmengen an Band fotografen mit eigenen Studios Such a Surge und Oomph habe ich so beispielsweise fotografiert Axel Horn von Such a Surge den heutigen Geschäftsführer von undercover haben wir für ein Cover sogar in Stacheldraht eingewickelt Im nächsten Schritt klopften dann die Plattenfirmen an da folgten ganz andere große Aufträge  WIE HAT SICH DIE HIESIGE MUSIKSZENE   IHRER MEINUNG NACH ENTWICKELT   Ich glaube Braunschweig etwa hatte früher die größte Banddichte gefühlt weltweit Es gab rund 300 aktive Bands in der Stadt keine Ahnung wie viele es heute noch gibt Und viele Bands scheinen mit der Zeit mit gealtert zu sein Die junge Szene ist allerdings natürlich auch super wichtig für die Stadt und Region  GIBT ES BESTIMMTE KAMPAGNEN DIE IHNEN   BESONDERS IN ERINNERUNG GEBLIEBEN SIND   1997 hatten wir mit NEW YORKER zwei Shootings in New York Das war eine sehr aufregende Zeit Einmal war ich dort um Sehenswürdigkeiten zu fotografieren auch Luftbilder sind in diesem Zuge entstanden Damit sollte später die Einkaufstüte gestaltet werden Dann gab es noch ein Peopleshooting für eine Kampagne Wir waren eine Woche da drei Tage Shooting mit acht Models vorher Locationscouting Ein Jahr später waren wir mit NEW YORKER mehrere Tage in Hamburg in einem Mietstudio haben unter anderem ein schwedisches Model in einem Bold Chair fotografiert Das Foto hängt heute noch in meinem Studio Auch gibt es viele Shootings mit Continental an die ich gerne zurückdenke Da waren diverse Radrennstars mit dabei wie etwa Erik Zabel Jan Ullrich und Daniel Danny MacAskill HEUTE HAT ER MIT SEINEM STANTIEN FOTOSTUDIO DEN SCHWERPUNKT IN DER PRODUKT WERBE UND INDUSTRIEFOTO GRAFIE UND BESCHÄFTIGT IN SEINEM STUDIO IM ÖSTLICHEN RINGGEBIET IN BRAUNSCHWEIG MEHRERE MITARBEITER ÜBER DIE ENTWICKLUNG DES MEDIUMS DIE DIGITALISIERUNG DER BRANCHE UND AUCH AUSSERGEWÖHNLICHE SHOOTINGS SPRACH ER MIT STADTGLANZ STADTGLANZ MÄRZ 18  LIFESTYLE  MARC STANTIEN116

Vorschau Stadtglanz März 2018 Seite 114
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