Win Win Situation Entwicklungspolitik die die Privatwirt schaft geringschätzt muss unweigerlich ihre Ziele verfehlen Die neue deutsche Entwicklungspolitik handelt entspre chend Im Senegal fördern wir im Rah men unseres Programms DeveloPPP de ein Solarenergie Projekt für ländliche Gebiete außerhalb der Städte hat nur ein Bruchteil der Menschen Zugang zum öffentlichen Stromnetz Hier hatte nun das Münchener Unternehmen KAITO die Idee mehrere solarbetriebene Energiekioske zu installieren Dort können die Bewohner ihre Handys oder Solarlampen aufladen lassen oder sich zur Installation eines kompletten Solarenergie Hausnetzes beraten lassen Zusätzlich hat der Un ternehmer ein Kühlhaus für Lebensmittel errichtet und eine Bewässerungsanla ge alles solarbetrieben Von den Ener giekiosken profitieren vor allem ärmere Bevölkerungsschichten die sonst keinen Zugang zur öffentlichen Stromversorgung haben Parallel dazu werden im Rahmen des Projekts örtliche Mitarbeiter in der In stallation und Wartung von Solaranlagen ausgebildet Der Münchner Unternehmer wiederum sieht seine Investition als gro ße Chance für die Zukunft in einem sich dynamisch entwickelnden Markt Das ist es was wir uns von der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft wünschen Eine Win Win Situation für beide Seiten Wichtig ist aber auch das illustriert die ses Beispiel Wir fördern nicht jedes x beliebige Projekt sondern wir haben dafür ganz klare Kriterien formuliert Vor allem müssen Projekte im Einklang stehen mit den entwicklungspolitischen Grundsätzen der Bundesregierung und umwelt und so zialverträglich sein Ein wichtiges Instrument für die Zusam menarbeit mit Unternehmen ist das be reits erwähnte DeveloPPP de Programm Damit fördern wir entwicklungspolitisch und betriebswirtschaftlich sinnvolle ge meinsame Projekte von Entwicklungszu sammenarbeit und Unternehmen Allein im vergangenen Jahr konnten wir so circa 110 Entwicklungspartnerschaften verein baren Über die Deutsche Investitions und Entwicklungsgesellschaft mbH DEG unterstützen wir darüber hinaus Unter nehmen beispielsweise durch die Mit finanzierung von Machbarkeitsstudien die der Vorbereitung von entwicklungs politisch sinnvollen privatwirtschaftli chen Investitionen in Entwicklungs und Schwellenländern dienen sollen Einbeziehung lokaler Zulieferer Gut ausgebaute Transportwege sowie eine zuverlässige Energie und Wasser versorgung sind essentielle Standortfak toren für Unternehmen die letztlich für das Gros der neuen Arbeitsplätze in unseren Partnerländern verantwortlich sind Wir unterstützen die Schaffung einer solchen Infrastruktur und achten dabei auf eine beschäftigungsintensive Ausgestaltung von Bau und Betrieb so wie die Einbeziehung lokaler Zulieferer Gleichzeitig müssen dabei Qualität und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen ge geben sein In Namibia tragen wir durch ein Straßenbauvorhaben unter anderem dazu bei die Investitionsbedingungen im vernachlässigten Norden des Landes attraktiver zu machen In der Bauphase werden rund 1 500 temporäre Arbeits plätze geschaffen und kleinere lokale Baufirmen einbezogen Wenn es gelingt den dabei Beschäftigten auf dem Ar beitsmarkt nachgefragte Kenntnisse zu vermitteln können wir die Beschäftigung auch nachhaltig erhöhen Mit verschiedenen Initiativen unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenar beit die gute Regierungsführung in un seren Kooperationsländern also trans parente Verwaltungen klare Verfahren die Einbindung der Menschen vor Ort bei der politischen Willensbildung und die Bekämpfung von Korruption Gute Regie rungsführung verbessert das Investiti onsklima Das lässt sich in Afrika besonders gut beobachten Afrika hat eine enorme Entwicklung hinter sich Deswegen wer ben wir dafür Afrika als einen Chancen kontinent zu begreifen das gilt auch und besonders für den deutschen Mit telstand Größeren Unternehmen fällt es naturgemäß leichter sich auch in Länder vorzuwagen die für sie bislang terra in cognita waren Wir möchten aber auch Mittelständler ermutigen diesen Schritt zu gehen Servicestelle für Mittelständler Wir im BMZ bieten umfassende Unter stützung So haben wir unter anderem eine eigene Servicestelle für die Wirt schaft eingerichtet die in allen Fragen rund um das wirtschaftliche Engagement in Entwicklungsländern mit Rat und Tat zur Seite steht gerade auch interessier ten Mittelständlern Ich lade alle Unternehmen ein sich bei Fragen oder Projektideen mit unserer Servicestelle telefonisch unter 0228 99535 3131 oder per E Mail unter wirt schaft kontakt bmz bund de in Verbin dung zu setzen Dirk Niebel Dirk Niebel MdB Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung www bmz de Fo to w w w fd p fra kt io n de Politik 76 Der Mittelstand 6 2012