"Der Mittelstand." 5|2012 Seite 49

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Inhalt

Schwachstelle Soft Skills Vom Leer ling zum Lehrling im Mittelstand Die duale Ausbildung in Deutschland blickt auf eine über vierzigjährige Er folgsgeschichte zurück Dennoch zeigen sich heute zunehmend Schwachstellen des etablierten Systems Gerade im Mit telstand werden Soft Skills wie Metho den und Sozialkompetenz im Rahmen der Ausbildung nicht ausreichend trainiert Die duale Ausbildung hat ihren Namen daher dass sie von zwei starken Säulen getragen wird den Berufsschulen und den Ausbildungsbetrieben Die Qualifikation der Auszubildenden gliedert sich im Wesent lichen in drei Bereiche theoriebasierte Wissensvermittlung praxisorientierte Er fahrungsvermittlung und Entwicklung der Sozial und Methodenkompetenz Die The orie wird in den Berufsschulen vermittelt und die Praxis in den Betrieben während Sozial und Methodenkompetenz auf der Strecke bleiben was sich zunehmend in Unternehmen bemerkbar macht Dies liegt vor allem daran dass sich eine Schere auftut So lässt die persönliche Be treuung nach die betriebliche Ausbildung ist systematisiert und in der Personalabtei lung funktionalisiert Gleichzeitig sind jedoch die Anforderungen an Fachkräfte durch die heutige Arbeits und Unternehmenssitua tion gestiegen KFZ Mechaniker müssen beispielsweise nicht mehr nur die Technik beherrschen sondern auch kaufmännisch denken und kundenorientiert handeln Im Mittelstand wird das Thema noch zu wenig berücksichtigt Die meisten Mit telständler konzentrieren sich auf die be triebsspezifische fachliche Qualifikation die im Rahmen des Tagesgeschäfts ver mittelt wird Die gute Nachricht die geforderten Soft Skills lassen sich trainieren Dabei haben sich didaktische Methoden mit einer ge wissen Struktur als besonders erfolgreich erwiesen So muss man dem Auszubilden den zunächst die Grundlagen etwa der Kommunikation vermitteln Danach ist es wichtig diese Erkenntnisse in Erfahrun gen umzuwandeln und anhand von Praxis beispielen zu trainieren So muss ein Aus zubildender zum Versicherungskaufmann dazu in der Lage sein die Leistungen des Unternehmens zu präsentieren Im zwei ten Schritt muss es ihm gelingen andere argumentativ von diesen Leistungen zu überzeugen Hier spielt gerade die Fähig keit aktiv zuzuhören und auf Argumente eingehen zu können eine entscheidende Rolle Schließlich muss eine gemeinsame Reflexion stattfinden um die Erfahrungen in neue Erkenntnisse umzusetzen Dieser Dreiklang aus Wissensvermittlung Pra xiserfahrung und Reflexion wiederholt sich in der Entwicklungsspirale Mit Hilfe dieses Konzepts werden aus Leer lingen schließlich qualifizierte Lehrlinge Die meisten Mittelständler konzentrieren sich auf die betriebsspezifische fachliche Qualifikation die im Rahmen des Tages geschäfts vermittelt wird Metin Aydin Geschäftsführer Institute INBACO www inbaco com Fo to P ic tu re F ac to ry Fo to lia c om SERVICE 4948 Der Mittelstand 5 2012


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