"Der Mittelstand." 5|2012 Seite 10

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Eigentlich ist es eine gute Nachricht die das Institut für Ar beitsmarkt und Berufsforschung IAB im August verkündet hat Im ersten Quartal 2012 gab es eine Millionen offene Stellen am ersten Arbeitsmarkt 950 000 dieser Stellen wurden in kleinen und mittleren Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern geschaffen Damit erweist sich der deutsche Mittelstand wie der einmal als wichtigster Konjunkturmotor Freie Stellen will man selbstredend besetzen doch dieser natür liche Prozess der Marktwirtschaft ist offenbar gestört Es man gelt an Arbeitskräften genauer an Fachkräften Noch sind es nur zwei von fünf Mittelständlern die zu wenig Hochqualifizierte finden Doch früher oder später werden diese Mangelerschei nungen nach Meinung der meisten Experten zu einem veritablen Wirtschaftshemmnis Die Ursache liegt in der demografischen Entwicklung Blick in die Zukunft Seit 2009 liegen die Zahlen auf dem Tisch Das Statistische Bun desamt wollte in seiner 12 Koordinierten Bevölkerungsvoraus berechnung ein aussagekräftiges Bild der Bevölkerungsentwick lung in Deutschland für die nächsten 50 Jahre vorlegen Es sieht nicht gut aus Der wichtigste Grund dafür ist ein sehr einfacher Wir werden insgesamt weniger zugleich steigt der Anteil der Alten an der Gesamtbevölkerung Eigentlich kein Wunder auf eine Geburtenwelle folgt eine Greisenwelle so funktioniert die Biologie eben Es fehlen die Jungen die nachrücken Im Jahr 2060 werden die Deutschen insgesamt fünf Millionen weniger sein dabei wird der Teil der erwerbstätigen Bevölkerung um 27 Prozent schrumpfen Und das ist optimistisch denn der Wan derungssaldo aus Zuzügen und Fortzügen unterstellt in diesem Modell eine jährliche Zuwanderung von 200 000 Personen Soll ten es nur die Hälfte sein droht das Erwerbspersonenpotenzial gar um 36 Prozent zu schrumpfen Ein Zuwachs an autochthoner Bevölkerung ist indes nicht zu erwarten Vorerst scheint es bei den statistischen 1 4 Kindern pro Frau zu bleiben Wen trifft es Eine Reihe von Studien beschäftigt sich mit der demografischen Entwicklung und ihrer Auswirkung auf den Arbeitsmarkt Dabei wird ein branchenspezifischer Trend deutlich der sich in der Vakanzzeit niederschlägt Die Bundesagentur für Arbeit berich tet von durchschnittlich 94 Tagen die eine Stelle in Unterneh men der Maschinen und Fahrzeugtechnik nicht besetzt ist Der Bundesdurchschnitt liegt bei 66 Tagen Die Gesundheits und Pflegebranche beklagt ähnlich lange Vakanzzeiten Untersuchungen des IAB und des Bundesinstitutes für Berufs bildung BIBB nennen das Berufsoberfeld der sekundären Dienstleistungsberufe als besonders anfällig für den Fach kräftemangel Der MINT Trendreport des Instituts der deut schen Wirtschaft Köln IW prognostiziert in den Berufsfeldern Mathematik Informatik Naturwissenschaft und Technik einen erhöhten Mangel an hochqualifizierten Mitarbeitern Gerade jene Kompetenzbereiche die vorhersagbar nicht abgedeckt werden können sind bei jungen Menschen unbeliebt Nur Wenige stu dieren Mathematik Ingenieurswissenschaften oder technische Berufe Der Bedarf liegt schon heute so das IW bei 105 000 MINT Absolventen pro Jahr Gesundheitsberufe naturwissenschaftlich technische Felder der Dienstleistungssektor allesamt Bereiche in denen der Mittelstand gut vertreten ist Fehlen ihm die Fachkräfte herrscht Gefahr Wertschöpfungspotenziale liegen brach Geschäftsziele werden nicht erreicht Umsätze Einkommen und damit Steuer einnahmen sinken Mit Bildung reagieren Die Zeit in der sich ein Dutzend attraktiver Bewerber auf ein Inserat meldeten ist vorbei Kleine und mittlere Unternehmen haben nicht die Ressourcen wie namhafte Großkonzerne um Nachwuchs und Mitarbeiter zu werben So muss sich der Mittel stand aktiv um den Wettbewerbsfaktor Fachkräfte so der Titel Deutschland gehen die Fachkräfte aus Die Zahl der 20 65 Jährigen nimmt bis 2025 um sieben Millionen ab Ein Überblick über Gefahren und Lösungsansätze Fo to r ub ys oh o F ot ol ia c om Politik 10 Der Mittelstand 5 2012


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