Der Mittelstand. 5|2014 Seite 60

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Inhalt

Kaum ein Unternehmen das sich nicht Wachs tum auf die Agenda geschrieben hätte Doch ohne ausreichend liquide Mittel ist dies nicht re alisierbar Auf der Suche nach Potenzialen wird hierbei in der Regel nur die Erfolgsrechnung geprüft Dabei lohnt sich ein Blick auf einzelne Bilanzpositionen Durch eine Verbesserung der Kapitalstrukturen können wertvolle Ressour cen freigesetzt werden Beschrieben wird dieser Prozess als Working Capital Management Working Capital wird häufig als brachliegendes Kapital bezeichnet Es umfasst das gebundene Umlaufvermögen aus der operativen Geschäfts tätigkeit eines Unternehmens Es setzt sich aus Forderungen und Vorräten auf der Aktivseite und Lieferantenverbindlichkeiten auf der Passivseite zusammen Eine ineffiziente Bindung potenzieller Liquidität führt zu schlechteren Ratings ungünsti geren Zinskonditionen bei externen Kapitalgebern und unnötigen Kreditaufnahmen Ein Ansatzpunkt das Working Capital so nied rig wie möglich zu halten ist die Optimierung des Cash to Cash Conversion Cycles Dieser Zyklus beschreibt den Zeitraum vom Zahlungsausgang an Zulieferer bis zum Zahlungseingang durch den Kunden Hierzu sollten folgende Punkte berück sichtigt werden 1 Vorratsmanagement Für ein optimales Lagermanagement sind eine möglichst produktionssynchrone Anlieferung der Beschaffungsobjekte Just In Time die Reduktion interner Durchlaufzeiten z B durch Parallelbear beitung sowie das Einführen von Konsignationsla gern Lager des Zulieferers in unmittelbarer Nähe Ware geht erst zum Zeitpunkt der Entnahme in den Besitz der Firma über ratsam 2 Forderungsmanagement Der Forderungsbestand und die hiermit verbunde nen Risiken sollten minimiert werden Besonders geeignete Maßnahmen hierzu sind ein adäquates Debitorenmanagement sowie ein konsequentes Mahnwesen mit verkürzten Mahnintervallen Als weitere Möglichkeiten sind der Forderungsverkauf Factoring oder bei größeren Volumina die Ver briefung von Forderungsbeständen mittels einer ABS Struktur Asset Backed Securities zu nennen 3 Management von Verbindlichkeiten Mit Blick auf die Verpflichtungen des Unterneh mens ist zu klären ob der Umfang der Außenstände in entsprechender Höhe notwendig ist oder einzel ne Verbindlichkeiten ganz vermeidbar sind Zudem sollten Beschaffungsprozesse Preise und Zahlungs konditionen optimiert werden Im Vergleich zu den Maßnahmen im Forderungsbestand entfalten diese jedoch eher mittel bis langfristig ihre Wirkung Durch die Verbesserung der Bilanzrelationen und damit des Ratings können geringere Kosten für die Fremdkapitalisierung erzielt werden Aktives Wor king Capital Management setzt wichtige Liquidität frei das Unternehmen nutzt die eigene Finanzie rungskraft und dies führt folglich zu einer verbes serten Kapitalrendite und zu mehr unternehmeri schem Handlungsspielraum Working Capital Management Wie sich wertvolle Ressourcen im Unternehmen freisetzen lassen Rudolf Gellrich Geschäftsführer BFS finance GmbH ein Unternehmen von arvato Financial Solu tions dem mittelstands orientierten und banken unabhängigen Finanz dienstleister aus dem Hause Bertelsmann www finance arvato com Lagerung Lagerdauer in Tagen Lieferantenzahlung Zahlungsziel der Kreditoren Kundenzahlung Zahlungsziel der Debitoren Zahlungsausgang Rohmaterial Vorproduktlieferung Vorleistung Leistung oder Waren Lieferung Zahlungseingang Zeitverlauf Cash to Cash Conversion Cycle 60 UNTERNEHMERSERVICE Der Mittelstand 5 2014


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