Der Mittelstand. 6|2013 Seite 43

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Inhalt

dert denn ein Spediteur spart unter dem Strich nichts ein wenn er seine Lkw auf die Landstraße schickt Auch die Maut ausdehnung auf Gewichte unter 12 Tonnen birgt Konfliktstoff Kommen wir von 7 5 bei 3 5 Tonnen an sind wir im Bereich eines Sprinters Das trifft nicht nur die Trans portunternehmer sondern auch die Hand werker Die Transportkosten steigen und am Ende zahlt der Verbraucher drauf Eine nachhaltige Infrastrukturpolitik darf dar um nicht nur die Maut erhöhen sondern muss auch die bestehenden Steuermittel sinnvoll einsetzen Wichtig ist dass die zusätzlichen Einnahmen auch zusätzlich in die Verkehrswege fließen und nicht in den allgemeinen Haushalt 53 Milliarden Euro verkehrsbezogene Steuern und Ab gaben sind letztes Jahr geflossen die Infrastrukturausgaben liegen bei knapp zehn Milliarden Euro Die künftige Regierungskoalition muss die Energiewende meistern Was erwar ten Sie für Ihre Branche Moderne Lkw erfüllen ja hinsichtlich Ver brauch und Emission schon viele Kriteri en Auch alternative Antriebsarten wer den kommen Doch im Güterfernverkehr mit seinen 40 Tonnen Lkw stoßen diese schlicht an physikalische Grenzen der CO2 Reduzierung Unnötiger Energiever brauch ist am besten durch intelligentere Logistik zu vermeiden Wenn die Zeiten für An und Ablieferung flexibler wären müssten nicht zahlreiche Lkw zur selben Zeit auf den Straßen sein was Stau Ver brauch und Emissionen erzeugt Aber um flexiblere Lager und Rampenöffnungs zeiten etwa auch nachts durchzusetzen müssen unsere Kunden Handel und In dustrie mit ins Boot Anfänge sind ge macht aber natürlich bedeutet das vor allem für viele unserer mittelständischen Kunden erhöhten Personalaufwand und damit Kosten Neben der Straße sind Schiene Wasser und Luft die wichtigsten Verkehrsträger Wo liegen die Herausforderungen Unsere dringendste Forderung seit lan gem an die Deutsche Bahn und die poli tischen Akteure diskriminierungsfreier Zugang zum Netz Der Bahn gehören die Gleise und sie entscheidet wer wann darauf fährt Mittlerweile gibt es in Deutschland 350 private Eisenbahnver kehrsunternehmen Etwa die Hälft da von betreibt auch Güterverkehre auf der Schiene Sie müssen bei der DB Netz AG um Streckennutzung bitten Die Bundes netzagentur wacht darüber dass ein dis kriminierungsfreier Zugriff auf das Schie nennetz gewährleistet ist Wie der freie Zugang zum Netz der Bahn letztendlich gesichert wird ist jedoch zweitrangig Hauptsache ist er funktioniert Was die Wasserstraßen angeht haben wir es heute mit 100 Jahre alten Schleu sen und Engfahrstellen zu tun Bestimmte Stellen der Donau etwa können Schiffe mit großem Tiefgang nicht mehr passie ren Es muss Geld investiert werden um diese Infrastrukturengpässe zu beseiti gen Denn der Wasserweg ist zum einen ein sehr ökologischer Transportweg und kann zum anderen einen großen Beitrag zur Bewältigung der zukünftigen Trans portmengen leisten Ein vorrangiges Problem im Lufttrans port ist das Nachtflugverbot Ein Drit tel des Warenwertes also hochwertige Waren wird per Flugzeug transportiert Hochtechnologie Ersatzteile für Spezi almaschinen medizinisches Gerät Al lesamt Produkte für die der deutsche Mittelstand seinen guten Ruf hat Viele diese Lieferungen sind just in time also angewiesen auf schnelle und flexible Ab wicklung Da muss auch nachts geflogen werden Eine der wichtigsten Exportnati onen der Welt kann sich nicht selbst vom internationalen Nachtflugnetz abbinden Ab Januar 2014 tritt die neue Regelung zur Gelangensbestätigung in Kraft Sie ist als Erleichterung gedacht ist aber ein bürokratisches Monstrum vor allem für viele unserer mittelständi schen Kunden Sie brauchen dieses For mular um nachzuweisen dass ihr Produkt beim Kunden angekommen ist und sparen so im EU Binnenhandel die Mehrwert steuer Manche Exporteure wollen das auf uns die Spediteure abwälzen doch dafür sind wir nicht zuständig Unsere Fahrer können schlecht dafür sorgen dass der Empfänger am Zielort ein Doku ment unterschreibt dass nicht einmal in seiner Sprache vorliegt Wir empfehlen unseren Auftraggebern die Gelangens bestätigung per E Mail als Sammelbe stätigung vom Kunden quartalsweise bestätigen zu lassen das spart Zeit und Kosten Das Interview führte Bernd Ratmeyer Ingo Hodea Pressesprecher DSLV Deutscher Speditions und Logistikverband e V www spediteure deBi ld D SL V SERVICE 43Der Mittelstand 6 2013


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