Der Mittelstand. 3|2013 Seite 34

Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.

Inhalt

2Mittelständischer Nachwuchs 6WunderkinderSzenenwechsel und Generationenwech sel Aus dem beschaulichen Schleusin gen geht es nach Berlin zu einem jungen Unternehmen geführt von jungen Men schen 6Wunderkinder entwickelt Apps für Smartphones Tablets und PCs Doch die FuE dieses Unternehmens folgt hier einer anderen Marktlogik als beim Tradi tionsunternehmen Kern Die Innovation des Berliner Softwareunternehmens war ein Zufall Wunderlist heißt die App die das alltägliche Informationsma nagement erleichtern soll Wunderlist wurde in drei Wochen als Testprodukt entwickelt um Erfahrun gen im App Marketing zu gewinnen berichtet Stef fen Kiedel kaufmänni scher Geschäftsführer von 6Wunderkinder Obwohl also Entwick lungsarbeit wesent licher Bestandteil der IT Brache ist kann sie nie langfristig angelegt werden weil der Markt und seine Anforderungen viel zu agil sind Umso mehr müssen Innovationen hoch wertig sein denn nur so kann man in dieser Branche ein Alleinstellungsmerkmal erzie len Hoher Entwicklungsaufwand ist für Kiedel alles andere als Luxus Um diesen zu finanzieren hat 6Wunderkinder 2010 eine Förderung aus dem High Tech Gründer fonds des Bundes erhalten Kiedel fühlte sich gut betreut gleichwohl suchte und sucht 6Wunderkinder auch private Venture Capital Geber denn staatliche Förderpro gramme erwarten einen Prosa Business plan und andere aufwändige Dokumente die gemessen am Tempo der Branche eine geringe Halbwertszeit haben Geistiger Eigentumsschutz ist in dieser zwangsläufig innovativen Branche ein echtes Problem erzählt Kiedel Das IP von 6Wunderkinder besteht wesentlich aus dem innovativen Design und der Benutzerfreundlichkeit der Anwendun gen Diese zu schützen ist rechtlich schwierig die juristischen Prozesse sind langwierig und können nicht mit der Geschwindigkeit des Marktes mit halten Eher sieht Kiedel politische Ver säumnisse beim Thema Datensicherheit Als Anwendungsentwickler ist er auf den internationalen Markt angewiesen und die beiden größten Märkte die EU und die USA einigen sich nicht über ein Stan dardabkommen zum Datenschutz Das führt zu Nachteilen gegenüber amerika nischen Unternehmen Aber aus dem gleichen Grund sieht Kiedel die Euro Krise gelassener als viele ande re deutsche Mittelständler des produzie renden Gewerbes Unser Produkt findet weltweiten Absatz nur ein geringer Teil der Nutzer sitzt hier in Deutschland Dieser internationale Trend wird sich in unserer Branche immer stärker durchsetzen rein lokal orientierte Unternehmen werden es schwer haben sich gegen international aufgestellte Player zu behaupten Staatliche Förderprogramme erwarten einen Prosa Businessplan und andere auf wändige Dokumente Fo to S ca nr ai l F ot ol ia c om SERVICE 34 D e r M i t t e l s t a n d 3 2013


Vorschau Der Mittelstand. 3|2013 Seite 34