Aus der Geschichte Steinkernfunde bei Pfahlbauten aus dem Neolithikum beweisen dass Himbeeren be reits seit der Jungsteinzeit verzehrt werden Der wissenschaftliche Name Rubus idaeus stammt wahrscheinlich vom griechischen Arzt Krateuas ca 100 v Chr und scheint in De Materia medica Buch 4 seines späteren Berufskollegen Pedanios Dioscurides 54 68 n Chr auf Batos idaia hat den Namen vom häufigen Vorkommen am Idagebirge sie ist viel weniger verzweigt als die Brom beere und hat kleine Dornen sie findet sich aber auch dornenlos Sie hat dieselbe Kraft wie die Brombeere außergewöhnlich aber hilft die mit Honig zerriebene Blüte als Salbe bei Augenentzündungen und lindert roseartige Entzündungen Magenleidenden wird sie mit Wasser als Trank gegeben In Naturalis historia ca 77 n Chr vom römischen Gelehrten Plinius dem Äl teren 24 79 n Chr scheint die Himbeere mit dem Vermerk auf dass die Griechen die Pflanze Idaeus rubus nannten weil sie nur im Ida wächst womit das Ida Gebirge in den Troas gemeint sein muss wo die Him beere weit verbreitet ist Troas ist der antike Name einer Landschaft im nordwestlichen Teil Kleinasiens südöstlich der Meerenge der Dardanellen zu der die Verzweigungen des waldreichen Ida Gebirges verlaufen Die grie chische Mythologie berichtet von der Amme des Zeus der Nymphe Ida die zwischen Dornenbüschen eine Himbeere gepflückt hatte weil sie das wütende Götterbaby be ruhigen wollte Dabei zerkratzte sie sich die Brust an den Dornen und ihr Blut färbte die damals noch weißen Beeren scharlachrot Homer nannte die Bewohner Trojaner wobei der Name des Volkes von einem mythischen Eponymos dem König Tros einem Enkel des Dardanos stammen soll In der griechischen Mythologie war das Ida Gebirge Schauplatz mehrerer wichtiger Ereignisse der Gottheiten Zeus Hera Aph rodite etc und Schauplatz des Trojanischen Krieges Heute ist die Troas Teil der türki schen Provinz Canakkale Die Wildform der Himbeere gedeiht seit jeher in feuchten aber lichten Laub Misch und Nadelwäldern bevorzugt auf nährstoff und stickstoffreichen Böden Sie ist im ge mäßigten Klima Europas und Westsibiriens weit verbreitet und gedeiht in den Alpen bis auf 2000 Meter Vorkommen gibt es auch im Osten Nordamerikas in Grönland und in Neuseeland Wie auch andere Beerenobstgewächse zeichnet sich die Wildhimbeere durch einen starken Überlebensdrang aus Aufgrund ihrer Bedeutung für die Volksmedizin wurde sie im Mittelalter vor allem in Klöstern kultiviert Im Florenwerk von Carolus Clusius Charles de l Écluse niederländischer Gelehrter Arzt und Botaniker 1526 1609 Verfasser der ers ten österreichischen Pflanzenkunde Stirpi um Nomenclator Pannonicus findet man bereits die roten und gelben Arten der Him beere Zuchtformen gibt es erst seit dem 18 Jahrhundert als die Sorten der Garten Him beere durch Kreuzung einer europäischen mit einer amerikanischen Unterart gezüchtet wurden Aus Kreuzungen die in der Regel nur innerhalb der gleichen Art stattfinden auch zwischen nah verwandten Arten Bas tardierung oder Hybridisierung sind über hundert Rubus Arten entstanden Die Himbeere in aller Munde Die Himbeere ist wie die Erdbeere eine Sammelsteinfrucht gehört zur Familie der Rosengewächse Gattung Rubus Unter gattung Idaeobatus Der wissenschaftliche Name Rubus idaeus wurde in dem 1753 von Carl von Linné schwedischer Naturforscher 1707 1778 erschienenen Werk Species Plantarum veröffentlicht Die reifen roten gelben oder auch schwarzen Früchte bil den sich aus den Fruchtblättern und sind nur lose an den Blütenboden gebunden so dass sie leicht abgezogen werden können Je nach Region und Sorte können sie von Juni bis zu den ersten Frösten im Spätherbst geerntet werden Man unterscheidet so ge nannte sommertragende d s ein Mal pro Saison tragende Himbeeren die an Ruten aus dem Vorjahr wachsen und im Sommer und im Herbst tragende Sorten wobei die Herbsthimbeeren von im gleichen Jahr ge wachsenen Ruten stammen Der deutsche Name der Himbeere aus dem althochdeutschen Hintperi wird auf das alt nordische und angelsächsische hind Hirsch kuh zurückgeführt und bedeutet Beere der Hirschkuh was wahrscheinlich auf ihr Vor kommen im Gebirge hinweist Darüber hi naus gibt es viele Bezeichnungen aus dem Volksmund wie Imper Tirol Elsass Hum melbeer Vorarlberg oder ältere deutsche Be zeichnungen wie Katzenbeere Mollbeere Die reichlich beinhalteten Mineralstoffe Vi tamine wie Vitamin B C Flavonoide Phe nol und Fruchtsäuren haben die Himbeeren in der Volksmedizin in Form von Himbeer saft und Himbeerblättertee für verschiedene PSV WIEN GESUNDHEIT ERNÄHRUNG Brigitte Mramor Himbeere Naschgenuss in Farbe In der griechischen Mythologie färbte einst das Blut der Nymphe Ida die wild wachsenden weißen Himbeeren rot Entdecken Sie mit uns wie sich diese Beere in ein aromatisches Früchtchen verwandelte 42 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT 07 08 2020

Vorschau Rundschau Polizei Sport 07-08/2020 Seite 42
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