89Konzeptioneller Bezugsrahmen Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport In der vorliegenden Studie wird auf einen konzeptionellen Rahmen von Strob 1999 Be zug genommen um das freiwillige Engagement in zivilgesellschaftlichen Organisationsformen wie Vereinen Projekten oder Initiativen spezi ell im Sportbereich zu untersuchen vgl dazu bereits Baur Braun 2001b Braun 2003 Strob 1999 entfaltet in seiner Studie den Begriff der Wahl Gemeinschaft deren Mitglieder sich freiwillig zusammenschließen um sich in Ge meinschaftsarbeit für die Realisierung ihrer In teressen zu engagieren Mit diesen Begriffen sind maßgebliche Elemente in Strobs 1999 konzep tionellen Rahmen bezeichnet die im Folgenden zusammengefasst werden 6 1 Doppelte Bindung an freiwillige Vereinigungen als Wahl Gemeinschaften Mit Bezug auf Webers 1980 handlungs orientierten Begriff der Vergemeinschaftung revitalisiert Strob 1999 den Gemeinschaftsbe griff für die Untersuchung von selbstorganisier ten freiwilligen Vereinigungen wie z B Sport vereinen oder anderweitigen sportbezogenen Projekten und Initiativen in der Zivilgesellschaft Der Gemeinschaftsbegriff ist dabei durch eine doppelte Bindung charakterisiert einerseits durch die Bindung an gemeinsame Ziele Ziel bindung und andererseits durch die emotionale personale Bindung an die Wahl Gemeinschaft affektive Bindung Während die Zielbindung als Ausdruck jener individuellen Nutzenerwartung verstanden wird die das Individuum zum frei willigen Beitritt in eine freiwillige Vereinigung veranlasst gilt die Mitgliederbindung als Grund lage dafür dass das Individuum seine Nutzener wartungen am Nutzen der anderen Mitglieder ausrichtet und somit freiwillig begrenzt Damit ist für heutige Wahl Gemeinschaften genau das Merkmal konstitutiv das als besonderes Kenn zeichen der Assoziation gilt Der freiheitliche Zu sammenschluß von Bürgerinnen und Bürgern Der Gemeinschaftsbegriff läßt sich also durch aus mit dem in Einklang bringen was man mit dem Begriff der Assoziation bzw mit dem Begriff des Vereins der Vereinigung zu beschreiben ver sucht Er bietet darüber hinaus den Vorteil daß sich mit seiner Hilfe genauere Aussagen über das Handeln in Gemeinschaften treffen lassen Strob 1999 S 144 6 2 Freiwilliges Engagement als Gemeinschaftsarbeit Damit ist bereits ein zweites relevantes Element in Strobs 1999 Ansatz bezeichnet Denn den Gemeinschaftsbegriff nimmt er als Ausgangspunkt um die Leistungserzeugung in Wahl Gemeinschaften zu untersuchen die Ge meinschaftsarbeit unter der das zielgerichtete und zweckgebundene freiwillige Engagement verstanden wird das die bzw der Einzelne für eine Wahl Gemeinschaft erbringt Gemein schaftsarbeit kann dabei auf die Gemeinschaft selbst gerichtet sein z B zum Erhalt oder Pfle ge der Gemeinschaft als solcher und oder den von der Gemeinschaft verfolgten Zielen dienen z B insbesondere bei Interessengemeinschaf ten Arbeit um als Gemeinschaftsarbeit gelten zu können obliegt damit dem Kriterium der Gemeinschaft dem Gemeinwohl zu dienen bzw der Gemeinschaft von Nutzen zu sein Ein solches Verständnis von Gemeinschaftsarbeit schließt nicht aus daß diese Arbeit unter an deren Gesichtspunkten auch dem der Ein zelnen persönlich nutzen kann Gerade die ursprüngliche Bedeutung von gemein im Sinne von mehreren abwechselnd zukommend weist auf den wechselseitigen Nutzen hin den in die sem Falle sowohl die Gemeinschaft als auch das tätige Individuum aus der Gemeinschaftsarbeit ziehen kann Dagegen würde es einer Verkür

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 89
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