74 Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Zusammenfassung einerseits der entsprechende prozentuale Anteil der Frauen auf rund ein Viertel so dass im Jahr 2009 drei von vier Leitungs und Vorstandsfunk tionen von Männern wahrgenommen wurden Andererseits ist auch innerhalb der Gruppe der im Sportbereich engagierten Frauen der Anteil der Funktionsträgerinnen deutlich gesunken 13 Ambivalenzen Die Aktivitätsquote der Personen mit Migrationshintergrund steigt während die Engagementquote sinkt Seit der Erhebung im Jahr 2004 erlaubt der Freiwilligensurvey Differenzierungen zwi schen Personen mit und ohne Migrationshin tergrund Die Daten zeigen dass der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund die im Sportbereich aktiv waren von 2004 bis 2009 leicht angestiegen ist er lag aber nach wie vor niedriger als bei den Personen ohne Migrati onshintergrund Demgegenüber ist die Enga gementquote der Personen mit Migrations hintergrund im Sportbereich rückläufig Im Fünfjahreszeitraum sank der entsprechende Bevölkerungsanteil der sich im Sportbereich freiwillig und ehrenamtlich engagierte von 8 2 auf 6 8 und damit tendenziell stärker als in der Bevölkerung ohne Migrationshinter grund Dieser Rückgang bezog sich allerdings nur auf die Personengruppe mit einer Zuwan derungsgeschichte im weiteren Sinne die im Fünfjahreszeitraum eine deutlich rückläufige Engagementquote aufwies während sich die Migrantinnen und Migrantengruppe im en geren Sinne tendenziell häufiger wenn auch auf einem vergleichsweise eher niedrigen Ni veau im Sportbereich engagierte 14 Bedarfe Materielle und rechtliche Infrastruktur werden als besonders verbesserungswürdig erachtet Für das freiwillige und ehrenamtliche En gagement im Sportbereich setzt der vereins und verbandsorganisierte Sport relevante Rahmen bedingungen In diesem Kontext werden von En gagierten im Sportbereich weitgehend konstant über die drei Erhebungszeitpunkte immer wieder zwei Aspekte als besonders verbesserungswürdig angesehen die Bereitstellung von Finanzmitteln für bestimmte Projekte und die verbesserte Be reitstellung von Räumen und Ausstattungsmit teln für Projekt bzw Gruppenarbeiten Darüber hinaus können auch Staat und Öffentlichkeit die Rahmenbedingungen für das freiwillige und ehrenamtliche Engagement z B durch Gesetze und Verordnungen oder Formen der öffentlichen Berichterstattung und Ehrun gen beeinflussen Konkrete Verbesserungsbe darfe sahen die im Sportbereich Engagierten am häufigsten bei der steuerlichen Behandlung ih res Engagements Absetzbarkeit von Unkosten Freistellung von Aufwandsentschädigungen und bei der besseren Information und Beratung über Möglichkeiten des Engagements Mit Blick auf ihre Arbeitgeber gab von den erwerbstätigen Engagierten im Sportbereich ca jeder Fünfte an sich im Hinblick auf das freiwil lige und ehrenamtliche Engagement unterstützt zu fühlen Im Zentrum stand dabei einerseits die Unterstützung des Engagements in zeitlicher Hinsicht flexible Arbeitszeitgestaltung Freistel lung für das individuelle Engagement sowie in sachlicher Hinsicht durch die Nutzung infra struktureller Einrichtungen des Arbeitsgebers z B Telefon Räume Kopierer Einordnung Diskussion und Perspektiven Versucht man die skizzierten empirischen Ergebnisse über den Sportbereich an die in Kapi tel 1 thematisierten Problemstellungen zurück zubinden dann lässt sich ein zentraler Befund hervorheben Erstmals seit Gründung des Deut schen Sportbundes DSB bzw des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB kann ein Rückgang des freiwilligen und ehrenamtlichen

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