73Zusammenfassung Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Sportgruppe beziehen und die in dieser Binnen welt mutmaßlich auch erzeugt zumindest aber gestützt und gestärkt werden Daneben geht es einem hohen Anteil der Engagierten offenkun dig um die Mitgestaltung von Gesellschaft in jenen interaktiven Sozialzusammenhängen die sie in einem Sportverein oder einer Sport gruppe eigenständig im Kleinen realisieren können Rationale Kosten Nutzen Kalküle im Hinblick auf unmittelbare eigene Vorteile durch das Engagement z B berufliches Vorankom men oder Einflusszuwachs im unmittelbaren Lebensumfeld scheinen gegenüber dem Enga gement zugunsten der Wahlgemeinschaft in den Hintergrund zu treten Vielmehr scheinen für die Engagierten im Sportbereich persönli che Zugewinne wie Spaß Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als komplementäre Antriebsfedern zur freiwilligen und ehrenamt lichen Mitarbeit bedeutsam zu sein 10 Akademisierung Das Bildungsniveau der Aktiven und speziell der Engagierten steigt kontinuierlich Die Daten der Freiwilligensurveys lassen erkennen dass das Bildungsniveau der Aktiven im Sportbereich von 1999 bis 2009 sehr deutlich zugenommen hat Dieser auffällige Trend der Akademisierung des Sportbereichs zeigt sich in sehr ähnlicher Form wenn man das freiwil lige und ehrenamtliche Engagement betrachtet während die bildungsferneren Gruppen erheb liche prozentuale Anteile unter den Engagierten verloren haben Dieser Trend dürfte nicht nur auf das insgesamt gestiegene Bildungsniveau in der Bevölkerung zurückzuführen sein son dern auch Hinweise auf zunehmende soziale Ungleichheiten beim Zugang zum Sportbereich und mutmaßlich darüber vermittelt zu ei nem freiwilligen und ehrenamtlichen Engage ment geben 11 Demografisierung Aktive und Engagierte speziell in Leitungs und Vorstandsfunktionen werden älter Die älteren Bevölkerungsgruppen ab 60 Jahre verzeichnen die dynamischsten Zuwächse im Hinblick auf die Aktivitätsquote im Sportbe reich Damit haben sich auch die Proportionen zwischen denjenigen Gruppen die im Sportbe reich gemeinschaftlich aktiv sind zugunsten der älteren Gruppen auffällig verschoben Diese Ten denz eines Alsterstrukturwandels im Sportbe reich lässt sich auch mit Blick auf das freiwillige und ehrenamtliche Engagement nachzeichnen Der Anteil der freiwillig und ehrenamtlich En gagierten unter den Älteren wuchs seit Ende der 1990er Jahre konstant Besonders markant wer den die altersspezifischen Verschiebungen wenn man die Engagierten in Leitungs oder Vorstands funktionen betrachtet Dabei konnten vor allem die über 70 Jährigen im Zehnjahreszeitraum ihre prozentualen Anteile unter den Funktionsträge rinnen bzw trägern deutlich erhöhen 12 Weibliches Ehrenamt Engagementquoten speziell in Leitungs und Vorstandsfunktionen sind rückläufig Im Hinblick auf die Aktivität und das En gagement von Frauen und Männern im Sport bereich zeichnen die Daten der Freiwilligensur veys ein ambivalentes Bild Betrachtet man die Aktivitätsquoten dann setzten sich die Aktiven im Sportbereich auch über den betrachteten Zehnjahreszeitraum nahezu gleichermaßen aus Männern und Frauen zusammen Darüber hin aus stieg der prozentuale Anteil der Aktiven bei beiden Geschlechtern kontinuierlich Deutliche Unterschiede zeigen sich hingegen bei den En gagementquoten Knapp zwei Drittel der frei willig und ehrenamtlich Engagierten im Sport bereich sind Männer und dies weitgehend konstant seit 1999 Anders verhält es sich hinge gen bei der Übernahme von Leitungs und Vor standsfunktionen Im Zehnjahreszeitraum sank

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 73
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