52 Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Aktivität und Engagement im Sportbereich 14 empirische Befunde Personen aus der Gruppe oder der Organisati on in der die freiwillig Engagierten später tätig wurden und Freunde oder Bekannte die dort bereits aktiv waren offenbar einen wichtigen Anstoß um sich freiwillig zu engagieren und zwar über alle drei Messzeitpunkte hinweg Be rücksichtigt man zudem dass im Jahr 2009 fast jede fünfte Person angab dass bereits aktive Fa milienmitglieder den Anstoß für ein freiwilliges Engagement gaben dann deuten die Befunde insgesamt darauf hin dass das unmittelbare soziale Bezugssystem der Freunde und Familie einen bedeutenden Einfluss hatten um die Ent scheidung zugunsten eines freiwilligen Engage ments im Sportbereich zu treffen Andererseits hebt zu allen Erhebungszeit punkten etwa ein weiteres Drittel der Befragten hervor dass sie aus eigener Initiative ihr frei williges Engagement im Sportbereich begonnen hatten vgl Tabelle 7 In diesen Kontext dürfte auch die Aussage von mehr als der Hälfte der Engagierten passen durch eigene Erlebnisse oder Erfahrungen zum Engagement im Sport bereich angestoßen worden zu sein Dies dürf te z B dann der Fall sein wenn der eigene Sohn in einer Jugend Fußballmannschaft spielt oder wenn man selbst jahrelang sportlich aktiv war und weiterhin dem Sport verein durch ein Engagement verbunden bleiben möchte Mit diesen beiden Zugangswegen zum Engagement im Sportbereich der persönli chen Ansprache aus dem Nahumfeld und der Eigeninitiative vor dem Hintergrund biografi scher Erlebnisse und Erfahrungen erschöpfen sich dann aber offenbar auch die Variationen einer Mitarbeitergewinnung im Sportbereich So gaben z B im Jahr 2009 lediglich 3 5 der im Sportbereich engagierten Personen an dass der Anstoß für ihr Engagement von einer Informa tions oder Kontaktstelle kam und weniger als 2 verwiesen auf Informationen aus Presse Rundfunk und Fernsehen vgl Tabelle 7 Ergebnis 9 Motivationen Gemeinschaftliche Zugehörig keit und Mitgestaltung im Kleinen sind zentrale Triebfedern zum Engagement Aber warum engagiert sich der Einzelne überhaupt freiwillig bzw ehrenamtlich wenn er in derselben Zeit z B auch entlohnte Erwerbsar beit oder Familienarbeit leisten könnte Zu den Motiven zum freiwilligen Engagement wur den die Engagierten einerseits im Rahmen der Freiwilligensurveys seit der Erhebungswelle im Jahr 2004 befragt andererseits wurden zu allen drei Erhebungszeitpunkten konkretere tätig keitsbezogene Erwartungen an das Engage ment erhoben Betrachtet man die Ergebnisse zu den Engagierten im Sportbereich dann gaben 2009 mehr als zwei Drittel von ihnen an dass sie durch ihr Engagement vor allem mit anderen Menschen zusammenkommen möchten nur 4 von ihnen stimmten diesem Item nicht zu vgl Abbildung 8 Die Zustimmungsquote lag damit tendenziell noch höher als in 2004 65 und auch als einziges Item deutlich über dem Durchschnittswert für die Engagierten in Deutschland insgesamt 60 Mit dieser ge meinschaftsorientierten Vorstellung verbinden die Engagierten mutmaßlich auch die Erwar tung durch ihr Engagement mit sympathischen Menschen zusammenkommen zu können Auf einer fünfstufigen Skala von unwichtig bis außerordentlich wichtig wird dieses Item über alle Messzeitpunkte hinweg durchschnittlich als sehr wichtig eingestuft vgl Tabelle 8 Die Engagierten im Sportbereich werden also offenkundig insbesondere durch solche Di mensionen zur freiwilligen Mitarbeit animiert die sich auf die Binnenwelt des Sportvereins der Abteilung oder einer Sportgruppe beziehen und die in dieser Binnenwelt mutmaßlich auch erzeugt zumindest aber gestützt und gestärkt

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