41Aktivität und Engagement im Sportbereich 14 empirische Befunde Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Auf der Grundlage der skizzierten Stich proben der Freiwilligensurveys von 1999 2004 und 2009 und den verschiedenen Subgruppen werden im Folgenden 14 zentrale empirische Er gebnisse zum Sportbereich dargestellt Diese 14 Ergebnisse können selbstverständlich nicht die Vielfalt empirischer Befunde abbilden die sich mit Hilfe der umfangreichen Datensätze ermit teln lassen Insofern ist die folgende Darstellung auch vorrangig als eine Zusammenfassung rele vanter Veränderungstendenzen des freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements im Sportbe reich vor dem Hintergrund der in Kapitel 1 skiz zierten Problemstellungen angelegt Ergebnis 1 Wachstumstendenzen Der Sport ist der größ te Bereich gemeinschaftlicher Aktivitäten mit steigender Tendenz Die Bewegungskultur in der Bundesrepu blik Deutschland und die Räume des Sports in denen sich die Menschen bewegen sind im Lau fe der letzten Jahrzehnte zunehmend vielfälti ger geworden Auf der gesellschaftlichen Ebene lassen sich zentrale Entwicklungen als Expan sion und Pluralisierung der Sportkultur be schreiben die auf der Ebene der Sportaktiven mit einer Veralltäglichung und Individuali sierung von Sportengagements einhergehen vgl dazu ausführlich Baur Braun 2001a Na gel 2003 Was ist damit gemeint Auf der gesell schaftlichen Ebene wurden im Zuge der Ex pansion der Sportkultur immer breitere Be völkerungsgruppen in Sportaktiviäten und Sportsettings eingeschlossen Mit dieser Expan sion hat der Sport außerhalb der Sportvereine enorme Verbreitung gefunden Die kommerzi ellen Sportanbieter haben sich auf dem Markt etabliert darüber hinaus treibt eine quantitativ nicht genau zu erfassende Zahl von Menschen allein und in Gruppen informell Sport Diese Entwicklungen zeigen an dass mit der Expansion eine Pluralisierung der Sport kultur einherging So haben z B neben dem traditionellen Sinnmuster des an Sieg und Leis tung orientierten Wettkampf Sports alter native Sinnmuster an Bedeutung gewonnen wenn man etwa an den Gesundheits Fitness und Wellness Sport oder an den Erlebnis und Abenteuersport denkt Darüber hinaus grup piert sich um den Kern der traditionellen Sport arten eine Vielzahl neuer Sportformen Mit dieser Expansion und Pluralisierung der Sportkultur auf der gesellschaftlichen Ebene haben Sportengagements auch in der Lebens führung und im Lebenslauf des Einzelnen an Bedeutung gewonnen Man kann durchaus von einer Veralltäglichung von Sportengagements sprechen Zugleich hat sich eine Individualisie rung von Sportengagements insofern vollzogen als sich mit der Pluralisierung von Sportformen auch die Optionen für die Einzelnen verviel fältigt haben eine den persönlichen Interessen entsprechende Sportaktivität zu finden vgl Na gel 2003 Die skizzierte Expansion und Pluralisie rung der Sportkultur einerseits und die damit verbundene Veralltäglichung und Individua lisierung von Sportengagements andererseits scheint sich auch in den Daten der Freiwilligen surveys widerzuspiegeln Der Sportbereich ist im Vergleich zu den 13 anderen Handlungsbe reichen die in den Freiwilligensurveys empi risch erfasst wurden das Feld mit der höchsten Gemeinschaftsaktivität in der Bevölkerung vgl Abbildung 2 Rund 42 der ab 14 Jährigen wa ren im Jahr 2009 in gemeinschaftliche Aktivitä ten im Sportbereich involviert Mit deutlichem Abstand folgen dann die Bereiche Kultur und Musik 17 5 Freizeit und Geselligkeit und Soziales jeweils 13 6 sowie Schule und Kin dergarten 12 8 und Kirche oder Religion 12 4

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 41
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