189Zusammenfassung Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement von Älteren im Sport In der vorliegenden sportbezogenen Son derauswertung der Freiwilligensurveys von 1999 bis 2009 wurden empirische Befunde zu den Älteren im Alter ab 65 Jahre beschrieben und versucht zentrale Ergebnisse möglichst kompakt herauszuarbeiten Die dargestellten Ergebnisse bilden selbstverständlich nicht die Vielfalt der Befunde ab die sich auf der Basis der Freiwilligensurveys für den Zehnjahreszeitraum erarbeiten lassen und zugleich setzt eine sekun därstatistische Analyse solch breiter Surveys im mer auch Grenzen da spezifische Fragen die für einzelne gesellschaftliche Bereiche von Bedeu tung sind in einer bereichsübergreifenden an gelegten Bevölkerungsbefragung keinen Raum finden können Gleichwohl dürften die empirischen Er gebnisse nicht nur einen Einblick in relevante Entwicklungen des freiwilligen und ehrenamtli chen Engagements von Älteren im Sportbereich in den 2000er Jahren gegeben haben Angesichts der mitunter bemerkenswerten Veränderungs dynamiken die für diese Altersgruppe aufgezeigt werden konnten dürften sie auch Anregungen für Analysen des Freiwilligensurveys 2014 ge ben der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht zur Verfügung stand Denn das Bild das sich auf der Basis des Zehnjahresvergleichs von 1999 bis 2009 ziehen lässt ist nicht nur fach wissenschaftlich sondern auch sportpolitisch ertragreich In der Gesamtschau lassen sich aus gewählte Befunde wie folgt bilanzieren Die Daten dokumentieren zunächst ei nen ausgesprochen dynamischen Zuwachs von Älteren die sich in der zivilgesellschaftlichen Infrastruktur des Sportbereichs in Gestalt von Vereinen Projekten Initiativen und Gruppie rungen selbst organisieren um ihre jeweiligen Bedürfnisse in der Praxis zu realisieren So ist in der Bevölkerung ab 65 Jahre die Aktivitätsquo te im Sportbereich von 1999 bis 2009 um rund 15 Prozentpunkte auf 35 7 angestiegen Kein anderes Handlungsfeld konnte 2009 nur ansatz weise so viele Ältere auf sich vereinen wie der Sportbereich der im Jahr 1999 noch auf Platz 2 der Aktivitätsquoten Hitliste der Älteren hin ter dem Bereich Freizeit und Geselligkeit lag Offensichtlich ist die Generation der gewonne nen Jahre in die zivilgesellschaftlich organisier te Sport und Bewegungskultur mit einer ausge sprochen hohen Dynamik vorgestoßen Besonders bemerkenswert ist dabei die Zunahme der Aktivitätsquote bei den Frauen ab 65 Jahre die 2009 eine höhere Aktivitätsquote als die Männer erreicht haben Während die Frau en dieser Altersgruppe ihre Aktivitätsquote von 1999 bis 2009 mehr als verdoppelten und zwar auf rund 37 0 der weiblichen Bevölkerung im Alter ab 65 Jahre stieg die entsprechende Quote bei den Männern moderater auf etwa ein Drittel der ab 65 Jährigen in der Bevölkerung Die Relationen zwischen den Aktivitätsquoten von Frauen und Männern im Sportbereich ha ben sich ebenso markant verschoben Während der Frauenanteil Ende der 1990er Jahre noch deutlich unter der 50 Prozentmarke lag betrug er 2009 mehr als 60 0 so dass innerhalb der Gruppe der Älteren Frauen deutlich umfangrei cher in die zivilgesellschaftliche Infrastruktur des Sports eingebunden waren als Männer Dabei dürfte das Sportvereinswesen unter dem Dach des komplexen Systems der Sport verbände und bünde nach wie vor eine zentra le Rolle spielen auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten jenseits des vereinsorganisierten Sports eine vielfältige zivilgesellschaftliche In frastruktur sportbezogener Projekte und Initi ativen von Älteren und für Ältere herausgebil det hat Da die mehr als 91 000 Sportvereine in Deutschland bis in die lokalen Verästelungen der zivilgesellschaftlichen Wirklichkeit reichen werden sie nach wie vor aber einen Nukleus für zumindest längerfristig angelegte zivil gesellschaftliche Aktivitätsformen von Älteren im Sportbereich darstellen Dementsprechend deutlich sind in den 2000er Jahren auch die Mit

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 189
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.