153Einleitung und Zielsetzung Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement von Älteren im Sport Den demografischen Wandel in Deutschland charakterisiert nicht nur eine sinkende Ge burtenrate sondern auch eine steigende Le benserwartung und einen damit verbundenen wachsenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung Die Verschiebung der Alterspy ramide ist eng verkoppelt mit einem Struktur wandel des Alter n s So dehnen sich in zeitli cher Hinsicht nicht nur die Lebensphasen im Alter sukzessive aus darüber hinaus ist auch in gesundheitlicher Hinsicht eine immer längere Phase des aktiven Alterns zu erwarten Zwar zeigen sich nach wie vor erhebliche soziale Un gleichheiten in der heterogenen Gruppe der Äl teren gleichwohl ist in sachlicher Hinsicht das Wohlstandsniveau im Alter insgesamt kontinu ierlich angestiegen und in kultureller Hinsicht verfügen ältere Menschen über ein zunehmend höheres Bildungsniveau Zudem sind sie in po litischer Hinsicht längst zu einer bedeutsamen Wählerschaft und zum Themenanwalt in eige ner Sache avanciert In diesem Sinne zeigen viel fältige empirische Untersuchungen dass die heute älteren Menschen im Vergleich zu frühe ren Geburtsjahrgängen über deutlich mehr ma terielle und immaterielle Ressourcen verfügen sowie gesünder und leistungsfähiger älter wer den Die heute 70 jährigen sind von ihrem all gemeinen Funktionsstatus her den vor wenigen Jahrzehnten 65 Jährigen vergleichbar sie haben mithin fünf gesunde aktive Jahre gewonnen Kruse 2012 S 16 vgl u a BMFSFJ 2005 Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht dass auch in den Debatten über das ehrenamtli che und freiwillige Engagement von Älteren in Deutschland eine Akzentverschiebung zu beob achten ist Stand lange Zeit die Sorge um eine mangelnde soziale und politische Integration älterer Personen im Vordergrund so richtet sich die Aufmerksamkeit immer sichtbarer auf deren Leistungspotenziale die so die Vorstellung wesentlich weitreichender von gesellschaftlichen Akteuren nachgefragt und genutzt werden könnten vgl z B BMFSFJ 2005 Amann Kol land 2008 Im Kontext dieser Diskussionen wird bürgerschaftlichem Engagement in dem selbst organisierten dynamischen spannungsreichen öffentlichen Raum der Vereine Netzwerke Be wegungen und Organisationen zwischen Staat Wirtschaft und Privatsphäre Kocka 2003 S 33 als eine Form zeitgemäßer Altersaktivität her vorgehoben die das Bild des verdienten Ruhe stands sinnvoll ergänze vgl z B Amann Kol land 2008 Kolland Oberbauer 2006 Wenn sich Ältere im öffentlichen Raum als Aktiv Bürgerinnen und Aktiv Bürger auf freiwilliger Basis und unentgeltlich in einer Vielfalt von selbstorganisierten Wahl Gemein schaften Strob 1999 engagieren dann würden sie sich so lässt sich diese doppelte Argumen tationsfigur pointiert zusammenfassen Hand lungsfelder erschließen in denen sie einerseits gesellschaftlich nützliche Leistungen erbrin gen und andererseits ihre soziale und politische Integration in die Gesellschaft stärken würden vgl z B Backes 2006 BMFSFJ 2005 Schröter 2006 Mögliche Engagementformate reichen dabei von der aktiven Mitarbeit in Initiativen Projekten und Gruppierungen über die regel mäßige Mitwirkung und die Wahrnehmung von Ehren Ämtern in intermediären Organisatio nen wie Vereinen Verbänden oder Kirchen bis hin zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Beteiligungsformen etwa in sozialen Bewegun gen vgl Braun 2002 Enquete Kommission 2002 Roth 2000 Zimmer 2007 Die weit verzweigten und vielfach auch normativ überfrachteten Diskussionen über den Strukturwandel des Alter n s und die Rele vanz bürgerschaftlichen Engagements für Älte re im öffentlichen Raum haben in den letzten Jahrzehnten auch den verbandlich organisier ten Vereinssport erreicht vgl dazu schon Baur Krüger Koch Telschow Ruge 1996 Die dar über geführten Diskussionen haben wir bereits an anderer Stelle rekonstruiert vgl Reymann Braun 2013 sodass an dieser Stelle eine holz

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