140 Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport Zusammenfassung deren sozialer Herkunft betrachtet werden Auch wenn systematische empirische Analysen über die soziale Vererbung sozialer Ungleich heiten im freiwilligen Engagement von Jugend lichen noch ausstehen deuten die dargestellten Ergebnisse auf die hohe Bedeutung der familiä ren Sozialisation und das umfassende und un merklich vor sich gehende bereits in frühester Kindheit im Schoß der Familie einsetzende Ler nen Bourdieu 1996 S 120 121 als gewonnene Zeit und Vorsprung Bourdieu 1983 S 186 hin In diesem Sinne wird auch in der jüngsten Shell Jugendstudie von 2010 auf der Basis der dort er hobenen Daten konstatiert Die Bildungs und Schichtabhängigkeit erklärt sich zum einen aus den unterschiedlichen lebensweltlichen Kom petenzen der Jugendlichen aktiv im Alltag sein setzt Selbstbewusstsein soziale Kompetenz und auch Gelegenheitsstrukturen im Alltag voraus sowie zum anderen aus den damit zusammen hängenden Wertorientierungen Schneekloth 2011 S 154 155 Im Vergleich zum Bildungsniveau erwei sen sich die geschlechterspezifischen Unter schiede oder die Differenzen zwischen Jugend lichen mit und ohne Migrationshintergrund als weniger stark diskriminierende sozialkulturelle Merkmale um das freiwillige Engagement von Jugendlichen im Sportbereich abzuschätzen Gleichwohl werden auch bei diesen Merkma len deutliche Unterschiede sichtbar So ver größerten sich im Zehnjahresvergleich die Un terschiede zwischen Mädchen und Jungen im Sportbereich zugunsten der Jungen und zwar im Hinblick auf die Engagement wie auch Ak tivitätsquote Rund zwei Drittel der engagierten Jugendlichen im Sportbereich sind im Jahr 2009 männlich und die Chance dass sich ein Junge im Sportbereich freiwillig engagiert ist rund doppelt so hoch wie bei einem Mädchen Im Hinblick auf Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund können zwar nur die Freiwilligensurveys von 2004 und 2009 mit einander verglichen werden Jedoch scheinen sich im Fünfjahreszeitraum die deutlichen Un terschiede in der Aktivitätsquote tendenziell zugunsten der Jugendlichen mit Migrationshin tergrund reduziert zu haben Wenn Jugendliche mit Migrationshintergrund aktiv sind so kon statiert Picot 2012 S 82 in ihrer Jugendstudie dann am häufigsten im Bereich Sport was sich in ihrer Engagementquote aber nicht entspre chend widerspiegelt Während im Jahr 2004 die Jugendlichen mit Migrationshintergrund die im Sportbereich aktiv waren noch 16 6 ausmach ten steigt ihr Anteil im Jahr 2009 auf 22 7 und beim freiwilligen Engagement erhöht sich der entsprechende Anteil von 10 6 auf 16 4 Trotz dieser tendenziellen Veränderungen sind jedoch die migrationsspezifischen Unterschiede in der Aktivitäts und speziell auch Engagementquo te von Jugendlichen im Sportbereich weiterhin deutlich sichtbar und auch statistisch bedeut sam Durchaus Ähnliches gilt auch für den Vergleich der Aktivitäts und Engagementquo ten von west und ostdeutschen Jugendlichen im Sportbereich Während die Aktivitätsquote bei den westdeutschen Jugendlichen im Zehn jahresvergleich weitgehend konstant deutlich über der 50 Marke liegt und damit um mehr als 10 Prozentpunkte höher ist als bei den ost deutschen Jugendlichen nähert sich die En gagementquote zwischen beiden Gruppen im Zeitverlauf tendenziell an Dieser Annäherungs prozess ist vornehmlich in der rückläufigen Engagementquote bei den westdeutschen Ju gendlichen im Sportbereich begründet die von 1999 bis 2009 um 3 5 Prozentpunkte auf 12 7 abnimmt Bei den ostdeutschen Jugendlichen nimmt diese Quote hingegen um 0 6 Prozent punkte auf 10 3 im Jahr 2009 zu Lässt man die Vielzahl von Befunden Re vue passieren und versucht abschließend eine pointierte Kernaussage zu formulieren dann kann man sagen dass das Medium Sport of

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 140
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