138 Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport Zusammenfassung Sportbereich engagierten Jugendlichen gestie gen Trotz dieser steigenden zeitlichen Invesitio nen in das eigene Engagement geben rund zwei Drittel der engagierten Jugendlichen an bereit zu sein das Engagement weiter auszudehnen Auch wenn wiederum die Differenz zwischen artkulierten Handlungsabsichten und realen Handlungsvollzügen groß sein dürfte erscheint ein Anstieg des internen Engagementpotenzi als Gensicke et al 2006 S 72 im Sportbereich um 10 Prozentpunkte im Zehnjahreszeitraum bemerkenswert Versucht man diese empirischen Ergeb nisse der Sonderauswertung zu deuten dann kann man mit Bezug auf Strobs 1999 Konzept der Wahl Gemeinschaften argumentieren dass sich im Sportbereich der Gemeinschaftskern unter den engagierten Jugendlichen offenbar ausgedehnt hat Denn dass ein zunehmend hö herer Anteil engagierter Jugendlicher zeitlich intensivere dauerhaft perspektivierte und auch verantwortungsvolle Engagementformate auf freiwilliger Basis wählt lässt sich als Ergebnis der skizzierten doppelten Bindung an die jewei lige Wahl Gemeinschaft interpretieren In die sem Sinne lässt sich auch Picots 2011 Schluss folgerung lesen die sie auf der Basis der drei Freiwilligensurveys zieht Es kann also keine Rede davon sein dass jugendliches Engagement spontaner flüchtiger oder unverbindlicher ge worden wäre Dafür spricht auch dass für sehr viele Jugendliche ihr Engagement ein wichtiger oder sehr wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist und dieser Anteil von 77 auf 81 Prozent sogar noch zugenommen hat Besonders die 20 bis 24 Jährigen geben oft an ihr Engagement spie le eine sehr wichtige Rolle in ihrem Leben und auch bei den 14 bis 19 Jährigen ist dieser Anteil größer geworden S 10 Allerdings darf die sich offenbar abzeich nende Ausdehnung und Profilierung des Ge meinschaftskerns unter den engagierten Ju gendlichen im Sportbereich nicht auf affektive Bindungen an die jeweilige Wahl Gemeinschaft wie z B einen Sportverein reduziert werden Denn die Daten zeigen auch dass die engagier ten Jugendlichen mit ihrem Engagement expli zit persönliche Nutzenerwartungen verbinden Neben dem persönlichen Spaß an dem Enga gement und der aus der Gemeinschaftsarbeit resultierenden Geselligkeit gehört dazu die Erwartung individuelle Qualifikationen zu er werben sowie Kenntnisse und Erfahrungen im freiwilligen Engagement zu erweitern die ggf auch in anderen Handlungszusammenhän gen wie Schule Ausbildung oder Beruf genutzt werden können Diese kompetenzbezogenen Aussagen gewinnen im Zehnjahresvergleich für die engagierten Jugendlichen im Sportbereich erheblich an Bedeutung und rangieren mittler weile weit vorne bei der Frage nach Gründen für und Erwartungen an das eigene Engagement Auffällig ist zudem dass diese Aussagen von den Jugendlichen als weitaus bedeutsamer einge stuft werden als von der Gruppe der älteren En gagierten im Sportbereich Zwar geben die verfügbaren Daten keine Hinweise auf Engagementformen und kontex te in denen die engagierten Jugendlichen im Sportbereich ggf einen entsprechenden Kom petenz und Erfahrungszuwachs machen kön nen 60 0 der engagierten Jugendlichen geben aber zumindest an in hohem oder sogar in sehr hohem Umfang Fähigkeiten im Rahmen ihres Engagements erworben zu haben Auffällig ist in diesem Kontext dass sich die engagierten Ju gendlichen vor allem im Hinblick auf den Um gang mit Menschen 76 0 hohe Einsatzbereit schaft 60 2 Führungsqualitäten 41 2 und Fachwissen 38 6 in starkem Maße gefordert sehen wobei im Zeitreihenvergleich vor allem die individuellen Anforderungen an die Füh rungsqualitäten deutlich gestiegen sind Parallel dazu betont ein immer höherer Anteil der en gagierten Jugendlichen den gestellten Anfor derungen immer gewachsen zu sein der ent sprechende Anteil steigt von zwei Dritteln der

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 138
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