137Zusammenfassung Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport chen für ein freiwilliges Engagement im Sport bereich limitierend gewirkt haben dürften Ungeachtet der vielfältigen Erklärungs ansätze die sich auf der gesellschaftlichen Ma kro organisationalen Meso und individuellen Mikrobene als Ursachen für die deutlich rück läufigen Engagementquoten im Sportbereich diskutieren ließen bleibt allerdings empirisch zu bilanzieren Während ein weitgehend kons tanter und überdurchschnittlich hoher Anteil der Jugendlichen in Deutschland im Sportbe reich aktiv ist und insofern die entsprechenden Leistungen etwa in Sportvereinen in Anspruch nimmt reduziert sich parallel dazu der Anteil derjenigen Jugendlichen die sich im Sportbe reich freiwillig an der Leistungserstellung be teiligen Im Sinne des Konzepts von Strob 1999 kann man dieses Ergebnis so interpretieren dass im Sportbereich der Anteil der Jugendlichen steigt die zur Gemeinschaftsperipherie zu zählen sind In dieser Argumentationsrichtung nutzen Jugendliche das angebotene Leistungs spektrum im Sportbereich betrachten aber die jeweiligen Wahl Gemeinschaften wie z B Sport vereine weniger als Produzenten Konsumen ten Gemeinschaften Horch 1983 sondern vielmehr als Dienstleistungsorganisationen in denen sie als Konsumentinnen bzw Konsumen ten aus einem Angebotsspektrum ein individu ell passendes Angebot qua Entgelt wie z B einen Mitgliedschaftsbeitrag im Sportverein erwer ben könnten Allerdings lässt die vorliegende Sonder auswertung auch erkennen dass der Anteil der im Sportbereich aktiven und zugleich nicht frei willig engagierten Jugendlichen abimmt die ein solches Engagement auch perspektivisch aus schließen Der Anteil dieser Jugendlichen sinkt von 29 2 im Jahr 1999 auf 18 9 im Jahr 2009 Auch wenn der Weg von diffusen Handlungs ideen zu konkreten Handlungsvollzügen weit ist scheint das sogenannte externe Engage mentpotenzial Gensicke et al 2006 S 68 im Sportbereich im Zeitverlauf zu wachsen Gensi cke und Geiss 2010 weisen in diesem Kontext darauf hin dass sich in der Bevölkerung ein viel aufgeschlosseneres Meinungsklima zum Thema Engagement findet als noch 1999 und das ist ein wichtiger positiver Befund für die Zivilgesell schaft S 128 wie auch speziell für die Sport verbände und vereine im Hinblick auf den re lativ hohen Anteil von aktiven Jugendlichen im Sportbereich die sich bislang nicht freiwillig engagieren In diesen Interpretationshorizont lassen sich auch eine Reihe weiterer empirischer Ergeb nisse der vorliegenden Sonderauswertung der Freiwilligensurveys einordnen Besonders auf fällig ist dabei dass der Anteil der Jugendlichen die im Rahmen ihres freiwilligen Engagements im Sportbereich Leitungs und Vorstandsfunk tionen wahrnehmen im Zehnjahreszeitraum dynamisch zugenommen hat von 21 1 im Jahr 1999 über 23 1 in 2004 auf 28 1 im Jahr 2009 Dieser Anstieg um 7 Prozentpunkte ist einerseits bemerkenswert weil er im Kontrast zur allge meinen Tendenz im Sportbereich steht in dem eine rückläufige Quote unter den Engagierten in Leitungs und Vorstandsfunktionen zu erken nen ist vgl Braun 2011a bzw in diesem eBook Band 1 dazu auch Breuer 2011 Andererseits ist er auffällig weil der Anstieg des prozentualen Anteils unter den freiwillig engagierten 14 bis 24 Jährigen die in Leistungs und Vorstands funktionen tätig sind insgesamt deutlich gerin ger ausfällt als im Sportbereich Darüber hinaus dokumentieren die empi rischen Befunde dass der Anteil der im Sport bereich engagierten Jugendlichen die das ei gene Engagement als eine zeitlich unbegrenzte Aufgabe betrachten im Zehnjahreszeitraum um fast 10 Prozentpunkte auf rund 90 0 im Jahr 2009 gewachsen ist Parallel dazu ist bis zum Jahr 2009 auch der prozentuale Anteil der sich mindestens einmal pro Woche im Sportbereich freiwillig engagiert auf rund drei Viertel aller im

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 137
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