135Zusammenfassung Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport In der vorliegenden sportbezogenen Son derauswertung der Freiwilligensurveys von 1999 bis 2009 für die Altersgruppe der 14 bis 24 Jährigen wurden eine Reihe von Ergebnis sen hervorgehoben die selbstverständlich nicht die Vielfalt der Befunde reflektieren können die sich auf der Basis der thematisch relativ breit angelegten Freiwilligensurveys elaborieren las sen Gleichwohl dürfte ein Einblick in relevan te Formen und Veränderungen des freiwilligen Engagements von Jugendlichen im Sportbereich gegeben worden sein Vor diesem Hintergrund wird in diesem abschließenden Kapitel versucht zentrale Befunde zu bündeln und zu interpretie ren Zur Interpretation des blanken Knochens der statistischen Daten wird dabei insbesondere auf den eingeführten konzeptionellen Rahmen von Strob 1999 Bezug genommen Dieses Kon zept erlaubt es die unterschiedlichen Formate freiwilliger Vereinigungen von Jugendlichen in der Zivilgesellschaft als Wahl Gemeinschaften zu fassen Der Gemeinschaftsbegriff verweist dabei einerseits auf die rational motivierte Bin dung von Jugendlichen an gemeinsame Ziele die so Strob 1999 zum freiwilligen Beitritt in die Wahl Gemeinschaft animierten weil der Jugendliche z B geeignete Rahmenbedingun gen zum Handballspielen sucht und aus diesem Grund einem Handballverein in seinem Wohn ort beitritt Andererseits verweist der Gemein schaftsbegriff auf die affektive Bindung des Jugendlichen an die Instititution der Wahl Ge meinschaft wie z B den Handballverein als Gan zes eine Bindung die auf subjektiv gefühlter affektueller oder traditionaler Zusammenge hörigkeit der Beteiligten beruht Weber 1980 S 21 Diese doppelte Bindung von Jugendlichen an ihre jeweilige Wahl Gemeinschaft bildet wiederum die Basis die spezifische Leistungs erzeugung in solchen Gemeinschaften zu fas sen die Strob 1999 als Gemeinschaftsarbeit bezeichnet das freiwillige und unentgeltliche Engagement in der und für die freiwillige Verei nigung und deren Mitglieder Gerade die affekti ve Bindung spiele in diesem Kontext eine maß gebliche Rolle denn in den selbstorganisierten Strukturen eines Vereins oder einer Initiative kann die Bereitschaft freiwillig zur Leistungs erstellung beizutragen nicht als selbstverständ lich vorausgesetzt werden In der Regel seien so Horch 1985 S 260 die Mitgliedschaftsanfor derungen so gering dass zu einem solchen En gagement gesondert motiviert werden müsse ansonsten forderten die Kollektivgüter die dort produziert werden immer auch zu Trittbrett fahrer Verhalten heraus Einen relevanten Grund für dieses Ver halten sieht Strob 1999 darin dass nicht alle Personen die unter formalen Gesichtspunkten als Mitglieder der Gemeinschaft gelten können quasi zwangsläufig die jeweilige Gruppe als Ge meinschaft empfinden müssen so dass die Be reitschaft zur Übernahme von Gemeinschafts arbeiten als Kennzeichen dafür zu werten ist inwieweit ein einzelnes Individuum die jewei lige Gruppierung als Gemeinschaft ansieht S 160 Strobs 1999 idealtypische Differenzierung zwischen einem Gemeinschaftskern und einer Gemeinschaftsperipherie bringt diese indivi duellen Unterschiede zwischen Gemeinschafts mitgliedern sinnfällig zum Ausdruck denn der Gemeinschaftskern engagiert sich nicht nur des halb weil er Vorteile oder die Vermeidung von Nachteilen für sich erwarten kann aufgrund der Entscheidungen die in diesem Kollektiv ge troffen und in die Tat umgesetzt werden son dern weil das Kollektiv und oder Teile jener die es konstituieren so sind wie sie sind d h weil ihnen eine eigene Qualität und Würde zuge schrieben wird Kirsch 1983 S 111 Betrachtet man vor diesem konzeptionellen Hintergrund die Ergebnisse der sportbezogenen Sonderaus wertung der drei Freiwilligensurveys von 1999 2004 und 2009 dann ist zunächst der Befund hervorzuheben dass im Sportbereich die Akti

Vorschau Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport Seite 135
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