59 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit in den Spielsportarten AZ 070504 15 16 Andreas Hohmann Projektleitung Micha Pietzonka Joachim Pressler Stefan Wach Universität Bayreuth Lehrstuhl der Trainings und Bewegungswissenschaft 1 Problemaufriss In der Trainingswissenschaft wird der sportli chen Technik aufgrund ihrer vielfältigen aus tauschbaren Funktionen regelmäßig eine hohe bis höchste Relevanz zugeschrieben Die Beherr schung sportlicher Grundtechniken der jeweili gen Zielsportart gilt im Sinne einer Eintrittskar tenfunktion als unmittelbare Voraussetzung für eine grundsätzliche und regelkonforme Teil nahme am sportartspezifischen Training und Wettkampf vgl Martin et al 1999 Hohmann Lames Letzelter 2007 Das Erlernen der sport lichen Technik wird aus Sicht der Trainerschaft dabei zumeist als Handwerk beschrieben in dem die fehlende Beherrschung des Werk zeugs im Sportspiel bspw Schläger Ball Puck etc entweder a priori zum Ausschluss aus der Sportart führt oder aber die langfristige Aus bildung weiterer relevanter Komponenten der Wettkampfleistung verhindert Ein frühzeitig hochwertiges Technikniveau ist aus Sicht der Trainerschaft unabdingbare Vor aussetzung für Spitzenleistungen im Höchst leistungsalter Im Sinne einer Optimierungs funktion ist die spielsportliche Technik als der zentrale Fähigkeitskomplex innerhalb der ver schiedenen Wettkampfstrukturen anzusehen der unmittelbar relevant auch für die Qualität aller weiteren spezifischen Leistungsvoraus setzungen Kondition Taktik Stressstabilität ist Konträr zu dieser Optimierungsfunktion begrenzt eine mangelhafte Technik im Sinne einer Limitierungsfunktion unmittelbar die Wirksamkeit konditioneller taktischer und psy chischer Fähigkeitsbereiche Voigt Hohmann Singh 2013 Zusammengefasst wird das maximal erreichbare technische Ausführungsniveau damit zu einem limitierenden Faktor bei der Ausschöpfung des Entwicklungspotenzials von Sportlerkarrieren Da Defizite nur im Einzelfall und unter enorm hohen Aufwand wieder aufzuholen sind stel len sowohl die Geschwindigkeit als auch die Qualität mit der bestimmte Basistechniken im Nachwuchsbereich erlernt werden für die Trai nerschaft ein bedeutsames und permanentes Sichtungs und Selektionskriterium dar Ver schärft wird diese Situation aus der Erfahrung der befragten Trainerinnen und Trainer durch die einsetzende Pubeszenz die innerhalb des Kinder und Jugendtrainings übereinstimmend nicht nur im Hinblick auf biologische psycho logische und soziale sondern ganz speziell auch sporttechnische Aspekte als kritische Ent wicklungsphase berichtet wird Die sportliche Technik wird dadurch von den Trainern und Trainerinnen als in höchstem Maße zeitkriti sche Leistungsvoraussetzung betrachtet Kin dern und Jugendlichen welche zu einem fest gelegten Entwicklungszeitpunkt nicht über ein definiertes Maß an sporttechnischer Kompe tenz verfügen wird das angestrebte hohe Wett kampfniveau voraussichtlich verwehrt bleiben Hohmann 2012 Innerhalb der leistungssportlichen Entwicklung im Nachwuchsbereich wird der technischen Ausbildung daher Vorrang eingeräumt und ein Primat der Technik gegenüber weiteren Leis tungskomponenten wie Taktik und Kondition begründet Der zentrale Stellenwert des Tech niktrainings im Kindes und Jugendalter hat in der trainingstheoretischen Konstruktion der Trainer bzw Trainerinnen unmittelbare Auswir kungen auf didaktische Aspekte So wird das Techniktraining einstimmig als intensiver Pro zess beschrieben mit dem die Aspekte Kontinu ität Konsequenz und Detail einhergehen
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