29 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Evaluation diagnostischer Pfade in der Screening Untersuchung von Nachwuchs und Hochleistungs sportlern mit akuten und chronischen EKG Verän derungen zur kardialen Risikostratifikation unter besonderer Berücksichtigung der Prävention des plötzlichen Herztodes im Sport AZ 080101 11 14 Katharina Blume Bernd Wolfarth Projektleitung Humboldt Universität zu Berlin Institut für Sportwissenschaft 1 Hintergrund Im Zusammenhang mit dem Plötzlichen Herz tod SCD sudden cardiac death werden oft in den Medien Schlagwörter wie junger gesunder Spitzensportler und schicksalhaftes unerwar tetes Ereignis genannt was in der O ffentlichkeit zu großer Aufmerksamkeit aber auch zur Ver unsicherung führt Die positiven Auswirkun gen von körperlicher Aktivität auf die Gesund heit sind hinlänglich bekannt Dagegen werden die Effekte eines langjährigen Trainings hoher Intensität kontrovers diskutiert Im Mittelpunkt des medialen Interesses steht dabei der fragliche Zusammenhang zwischen Leistungssport und dem Plötzlichen Herztod Plötzlichen Herztodesfällen bei leistungsfähigen beschwerdefreien und somit anscheinend gesunden Sportlern oder Sportlerinnen liegen häufig erkennbare Ursachen zugrunde die durch regelmäßige sportmedizinische Vorsorgeunter suchungen diagnostiziert werden können Seit 1980 werden zum Thema Analysen Empfeh lungen und Leitlinien veröffentlicht Durch die Einführung eines standardisierten Screenings konnte in Italien die Inzidenzrate des SCD um 89 über 25 Jahre gesenkt werden In der Prävention des Plötzlichen Herztodes kommt dem Ruhe EKG eine besondere Bedeu tung zu da es erste und wertvolle Hinweise auf eine zugrundeliegende Herzerkrankung geben kann HCM Myokarditis und ARVC sind die häufigsten Ursachen des SCD vor dem 35 Lebensjahr Bei diesen Erkrankungen sind in 85 bis 96 5 der Fälle Veränderungen im EKG zu erwarten Dennoch wird der Einsatz in der klini schen Praxis zum einen dadurch erschwert dass bezüglich Anwendung die Leitlinien zwischen Europa und Nordamerika deutlich differie ren und zum anderen die Diagnostik dadurch erschwert wird dass ein Großteil der Leistungs sportlerinnen bzw sportler trainingsbedingte EKG Veränderungen aufgrund funktioneller und struktureller Anpassungen des Herzkreis laufsystems aufweisen Eine große Herausfor derung in der sportmedizinischen Betreuung und Begutachtung stellt daher die Abgrenzung von physiologischen und pathologischen EKG Veränderungen bei Leistungssportlerinnen und sportlern dar Ziel vorhandener Leitlinien ist es gewöhnli che von ungewöhnlichen EKG Veränderungen als potentielle Hinweise auf zugrundeliegende kardiovaskuläre Erkrankungen zu unterschei den In den letzten 15 Jahren wurden zahlrei che Publikationen zu Beurteilungskriterien des EKG veröffentlicht Durch ständige Aktualisie rungen beispielsweise durch die Anhebung der QTc Werte der Berücksichtigung von ethni schen Unterschieden und einer nicht isolierten Beurteilung von RAE LAE LAD RAD und RVH konnte eine ansteigende Zuverlässigkeit die ser Kriterien erreicht werden bei Verbesserung von Spezifität und Sensitivität Trotz erhöhter
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie
hier um zur Online-Version zu gelangen.