207 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Entwicklung und Evaluation eines mobilen Messsystems 3 3 Hürdenstudie Die Mittelwerte und Standardabweichungen der Hürdenparameter sind in Tab 2 separat für Männer und Frauen sowie die beiden Leistungs gruppen dargestellt für eine feldbasierte Leistungsdiagnostik und das Online Monitoring in leichtathletischen Sprint und Sprungdisziplinen Erste Anwendungen im Lang und Hürden sprint verdeutlichen den breiten Anwendungs bereich des Messsystems Beim 400 m Lauf Tab 2 Mittelwerte und Standardabweichungen der Hürdenüberquerungsparameter Leistungsgruppe Parameter Frauen Männer NL tSvor ms 128 4 133 6 tSnach ms 101 6 106 4 tH ms 303 9 415 17 RL tSvor ms 142 10 141 6 tSnach ms 117 7 112 11 tH ms 355 35 381 40 Bei den Frauen lassen sich bei allen Parametern signifikante Unterschiede p 05 zwischen den Leistungsgruppen feststellen während die Männer nur bezüglich der Parameter tSvor und tH vergleichbare Unterschiede aufweisen Die Korrelationsanalyse belegt bei den Frauen einen hohen Zusammenhang zwischen der Hürden überquerungsdauer tH r 964 sowie zwischen den Stützzeiten tSvor r 786 und tSnach r 847 und der Laufzeit Bei den Männern lässt sich nur ein hoher Zusammenhang zwischen der Stütz zeit vor der Hürde und der Laufzeit r 857 feststellen Für die beiden anderen Parameter wurden Korrelationskoeffizienten von r 649 tSnach bzw r 342 tH ermittelt 4 Diskussion Das im Rahmen von SpoSeNs entwickelte Mess system ermöglicht sowohl für reaktive Sprünge als auch für Sprintbewegungen eine zuverläs sige und valide Bestimmung chronometrischer Leistungsparameter Die Validierungsstudie für den Sprint belegt für Bodenkontaktzeiten und Schrittfrequenzen hohe Übereinstimmungen des Inertialssensor basierten Messsystems mit dem Referenzsystem Die Konfidenzintervalle ergeben zudem für die Stützzeiten eine höhere Übereinstimmung im Vergleich zu in früheren Studien entwickelten Messsystemen Bergamini et al 2012 Das Messsystem eignet sich somit konnte gezeigt werden dass sich in Folge von Ermüdung Änderungen hinsichtlich der Boden kontaktzeiten und Schrittfrequenzen ergeben die sowohl für unterschiedliche Leistungsni veaus als auch für unterschiedliche Stadien der Ermüdung im Verlauf der Wettkampfstrecke nach Vorbelastung divergieren Im Hürden sprint konnten vor allem bei den Frauen exper tiseabhängige Unterschiede in Zeitparametern ermittelt werden die einen hohen Zusammen hang mit dem Wettkampfziel aufweisen Zudem deuten die Ergebnisse auf geschlechterspezifi sche Unterschiede in der Leistungsstruktur des Hürdenlaufs hin Beide hier dargestellten Stu dien haben allerdings explorativen Charakter und bedürfen einer erweiterten Überprüfung bevor praxisrelevante Schlussfolgerungen gezo gen werden können Zusammenfassend bietet die kontinuierliche Erfassung biomechanischer Parameter über den Verlauf der gesamten Wettkampfstrecke die Möglichkeit umfassende Daten zur Leistungs struktur der Sprintdisziplinen zu gewinnen die anderweitig nur mit hohem messtechnischen Aufwand erfasst werden können Der Einsatz des SpoSeNs Systems in der Praxis lässt damit weiterführende Erkenntnisse für die Trainings gestaltung und steuerung im Leistungs und Hochleistungssport der Leichtathletik erwarten
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