178 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Sportpsychologische Betreuung der Rollstuhlcurling Nationalmannschaft Strukturierung teambezogener Aktivitäten zur optimalen Wett kampfvorbereitung u a Mann schaftsbesprechungen In der Konsequenz ergaben sich hieraus posi tive Effekte auf die kollektive Selbstwirksam keit des Teams Exemplarisch zeigt Abb 1 die Gegenüberstellung individueller und kollekti ver Stärken die im Rahmen der WM Begleitung gemeinsam erarbeitet wurden Dabei war die Balance individueller und kollektiver Fertigkei ten für die Teamleistung besonders entschei dend Linz 2014 Abb 1 Gegenüberstellung kollektiver und indivi dueller Stärken Im Rahmen der Wettkampfbetreuung konn ten im Wesentlichen drei Herausforderungen identifiziert werden Erstens ein konstrukti ver Umgang mit Misserfolgen zweitens eine gezielte Planung von Erholung und Regenera tionszeiten und drittens der Umgang mit Leis tungs und Erwartungsdruck in entscheidenden Finalspielen Die sportpsychologische Betreuung des Teams erfolgte in regelmäßigen Abständen i d R im Rahmen zentraler Teamsitzungen sowohl zur Vor als auch zur Nachbereitung der Wett kämpfe Schwerpunkte dabei waren die sachli che Nachbetrachtung der Spielergebnisse die Identifikation individueller und kollektiver Stärken und Schwächen siehe Abb 1 sowie die Überprüfung und Rationalisierung irrationaler Überzeugungen und dysfunktionaler Denk muster Zusammenfassend zeigte sich dass der Sport psychologe im Rahmen der Wettkampfbetreu ung vielfach als Prozessmoderator gefragt ist der für Spieler bzw Spielerinnen Trainer und Betreuende einen passenden Rahmen schafft damit ein sachbezogener Austausch zu erfolgs kritischen Faktoren erfolgen kann In diesem Rahmen ist der Sportpsychologe für alle Team mitglieder ein wichtiger Ansprechpartner zur Klärung persönlicher Anliegen dem Umgang mit Leistungs und Erwartungsdruck und einer präventiven Deeskalation von Teamkonflikten 4 Diskussion Aus dem vorliegenden Betreuungsprojekt ergeben sich praxisorientierte Transfermög lichkeiten Dies umfasst vor allem Anregungen zur Entwicklung sportpsychologischer Anfor derungsprofile im Behindertenleistungssport sowohl auf der Ebene psychosozialer Fähigkei ten im Trainerbereich als auch hinsichtlich der psychosozialen Fähigkeiten für Sportler und Sportlerinnen Vor dem Hintergrund dezentraler Trainings strukturen sowie einer hinsichtlich Wissen Alter und Können äußerst heterogenen Athle tengruppe benötigen Trainer bzw Trainerinnen und Betreuende vertiefende Kompetenzen in Projektmanagement Kommunikations und Konfliktfähigkeit sowie ein grundlegendes Wis sen zu den Zusammenhängen von Erholung und Belastungsfähigkeit aus physischer und psychischer Sicht Besonders die Dezentralität der Trainingsstruk turen sowie die geringe Anzahl gemeinsamer Lehrgangsmaßnahmen erfordert eine hohe planerische und organisatorische Kompetenz der verantwortlichen Trainer und Trainerinnen Dazu existiert besonders unter Wettkampf bedingungen ein erhöhtes Konfliktrisiko zwi schen den Sportlern Dies hat u a den Hinter grund dass alle Sportler und Sportlerinnen auf
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