141Mentales Training für die Jugend Nationalmannschaft im Wasserspringen BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 In Bezug auf die beiden verbleibenden Dimen sionen konnte ein Interaktionseffekt zwischen Visualisierung Vorstellungskontrolle und der Zeit in Bezug auf die durchschnittlichen Bewer tungspunkte gezeigt werden p 07 Dieser ist tendenziell signifikant Allerdings zeigt sich im Post hoc Vergleich erst zwischen Messzeit punkt drei und fünf einen signifikanten Haupt effekt Zeit M3 41 25 M5 47 61 Ein weite rer varianzanalytischer Effekt konnte zwischen Motivationskontrolle und der Zeit in Bezug auf die durchschnittliche Leistung p 09 konsta tiert werden der jedoch ebenfalls lediglich als tendenziell signifikant zu bezeichnen ist Zusammenfassend kann unsere erste Hypo these somit bestätigt werden Es zeigt sich ein statistisch relevanter Anstieg der Leistung über die Zeit Die zweite Hypothese kann in Bezug auf die Dimensionen Motivationskontrolle Visualisierung Vorstellungkontrolle und Auf merksamkeitssteuerung ebenfalls angenom men werden Es konnte gezeigt werden dass sich Rückschlüsse aus den Werteausprägungen in diesen Dimensionen auf die Leistung ziehen lassen In Bezug auf die Dimensionen Selbstver trauen negative Selbstgespräche und Einstel lungskontrolle muss die Hypothese allerdings verworfen werden Hier konnten keine statis tisch relevanten Ergebnisse dafür erzielt wer den dass es möglich ist Rückschlüsse aus den Werten der Dimensionen auf die Leistung zu ziehen 7 Diskussion Ziel der vorliegenden Studie war es heraus zufinden ob es signifikante Zusammenhänge zwischen den Ausprägungen der Dimensionen des PLT und der Leistung der Athletinnen und Athleten gibt und in wieweit sich aus diesen Ausprägungen Leistung prognostizieren lässt Dies konnte nur aber eben auch immerhin für drei der sechs Dimensionen des PLT gezeigt werden Bei der Auswertung und Interpretation der Güte des Fragebogens ist zu bedenken dass sich die hier befragten Athleten und Athletinnen aufgrund ihres Alters in einer entwicklungs psychologisch schwierigen Phase befinden Die Pubertät stellt den heranwachsenden Men schen vor eine Vielzahl von zu bewältigenden Aufgaben So gehört nach Erikson die Findung der eigenen Identität zu den zentralen Aufga ben die im Jugendalter gelöst werden müssen Lohaus Vierhaus Maass 2010 S 12 Somit ist es vielleicht nicht verwunderlich dass gerade die Dimension des Selbstvertrauens in dieser Zeit keine gute Vorhersagegröße darstellt In keiner anderen Lebensphase nimmt das Selbst vertrauen so rapide ab wie in der des Jugendal ters und der Pubertät Robins Trzesniewski Tra cey Potter Gosling 2002 S 423 434 Erikson beschrieb die psychosoziale Krise in dieser Zeit als Dilemma zwischen Fleiß vs Minderwertig keitsgefühle und Identitätsfindung vs Rollendif fusion Lohaus et al 2010 S 12 Hingegen stellt diese Phase der Entwicklung gerade im Bereich der Entwicklungsstufen ab dem 12 Lebensjahr den Eintritt in die formal operationale Entwick lungsphase dar Diese ist durch ein zunehmen des abstraktes Denken bei den Jugendlichen und durch eine Erweiterung der Kompetenz zum systematischen Denken geprägt Lohaus et al 2010 S 28 Dies könnte sich vor allem posi tiv in dem Bereich der Visualisierung und Vor stellungskontrolle niederschlagen und die dort gefundenen signifikanten Ergebnisse unterstüt zen Für die stetig ansteigende Leistungsverbes serung über die Messzeitpunkte spricht neben einem ambitionierten Training sowohl auf Ath leten als auch auf Trainerseite dass die moto rische Entwicklung immer ein Zusammenspiel von Reifung und Lernen darstellt Einerseits ist ein gewisser biologischer Reifegrad grund legend für die Bewegung und die Ausbildung der Motorik Hier sind die Myelinisierung der Nervenbahnen und die Ausbildung der für die Motorik zuständigen Hirnareale wichtig Ande rerseits sind aber auch positive und negative Lernerfahrungen notwendig um einen Lerner folg positiv zu beeinflussen und einen Zuwachs an motorischer Fähigkeit zu generieren Lohaus et al 2010 S 83 Wenn also die Athletinnen und Athleten beständig ihr Training absolvieren und bestimmte Übungen in großer Wiederholungs zahl duplizieren so ist die Wahrscheinlichkeit zur Leistungsverbesserung fast zwangsläufig gegeben Wenn man dann noch die in Deutsch land vorherrschenden guten Trainingsbedin gungen die diesen Athleten und Athletinnen zur Verfügung stehen aufsummiert war das
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