122 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Intervention der Bewegungsvorstellung und beobachtung im Wasserspringen aus externer und interner Perspektive führten zu spezifischen Aktivierungsmustern der medi alen Elektroden im α Frequenzbereich Die neu ropsychophysiologische Grundlage Jeannerod 2001 welche sich zumeist auf einfache Bewe gungsabläufe nicht spezifisch auf den Sport bezieht konnte bestätigt werden Die Ergebnisse stehen somit im Einklang weiterer Studien die sich mit sportartspezifischen Bewegungsmus tern befassten z B Calvo Merino et al 2005 Holmes Collins Calmels 2006 Die ermittel ten Aktivierungsmuster scheinen über den Zeit verlauf der Erhebung relativ beständig zu sein sodass kein Unterschied zwischen den Interven tionen erfasst werden konnte Die hohe Präzi sion der Sportart bedingt Schwankungen in der Qualität der Abläufe Fricke Köthe 2009 Dar über hinaus setzt sich eine Vielzahl von Sprün gen nur aus einer geringen Zahl von Bewe gungsabläufen zusammen Neue Sprünge bauen somit meist auf bereits erlernte Sprünge auf Daher liegt dem eine relativ stabile Repräsen tation zugrunde Das könnte eine Möglichkeit dafür sein dass sich individuelle Unterschiede deutlicher zeigten als Gruppenunterschiede Die unterschiedliche Ausprägung der Aktivie rung zwischen Beobachtung und Vorstellung wurde vor allem zum zweiten Messzeitpunkt deutlich Zum einen führte das Beobachten der Sprünge zu einer stärkeren Aktivierung als die Vorstellung der Bewegungsabläufe Die externe Stimulation durch das Video scheint die Akti vierung zu unterstützen und könnte daher dem Bewegungsvorstellungstraining dienlich sein Dies konnte zwar quantitativ nicht bestätigt werden entspricht aber der subjektiven Ein schätzung der Athleten bzw Athletinnen Dabei berücksichtigt werden muss allerdings dass es notwendig war alle Bedingungen mit geöffne ten Augen durchzuführen um eine Vergleich barkeit zu gewährleisten Eine mögliche Erklärung für die Reduktion der Aktivität von der Vormessung zur Nachmessung lässt sich im Sinne eines Lernprozesses verste hen Die geringere Aktivität zur Nachmessung in Verbindung mit gleichbleibender Qualität nach subjektiver Einschätzung spricht für eine res sourcenorientierte Nutzung im Sinne einer neu ronalen Effizienz Del Percio et al 2008 Nach persönlicher Einschätzung der Athleten bzw Athletinnen wurde bereits zu den Erhebungs zeitpunkten deutlich dass sich der Einbezug des Videomaterials zur Vorbereitung der Vorstel lung als nützlich erweisen könnte Dieses Vorge hen wird z B auch bei amerikanischen Wasser springern für sinnvoll erachtet Rymal Martini Ste Marie 2010 Während der Interventio nen waren die Athletinnen und Athleten bei der Interventionen gleichermaßen diszipliniert und absolvierten regelmäßig ihre Trainingsein heiten Im Anschluss an die Studie scheint es so zu sein dass der Gebrauch des Videomate rials sich motivational auf das Absolvieren des Bewegungsvorstellungstrainings auswirkt Die gewonnenen Erkenntnisse und Trainingsinhalte werden im Rahmen von Fachtagungen Trainer fortbildungen Athletenbetreuung und Betreu ungsprojekt vertieft und in die Praxis umgesetzt

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16 Seite 124
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