120 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Intervention der Bewegungsvorstellung und beobachtung im Wasserspringen führung sei dem Außenstehenden durch Beob achtung zugänglich So stellen verdeckte und offene Phase ein Kontinuum dar auf dem jede offene Phase einer verdeckten zugrunde liege aber im Umkehrschluss nicht jede verdeckte eine offene Phase zur Folge haben müsse Bewe gungsvorstellung und Bewegungsbeobachtung stellen mögliche Formen der Simulation dar die dem Zweck des Wiederholens und Verin nerlichens bis hin zum Verstehen von Verhalten dienen können Da verdeckte und offene Phase eine hohe Übereinstimmung bezüglich neuro naler Aktivierungsmuster in motorischen sen sorischen und assoziativen Systemen aufweisen lasse sich der Gebrauch von Simulationen zur Bewegungsoptimierung durch die Stimulation der entsprechenden neuronalen Netzwerke erklären Dabei sei allerdings keinesfalls die eine mit der anderen Phase gleich zu setzen Dietrich 2008 Im Bereich Wasserspringen wurden bislang keine Studien durchgeführt welche die Wirk mechanismen von Bewegungsvorstellungstrai ning oder Bewegungsbeobachtung und deren Perspektiven untersuchen Bekannt ist dass sich das regelmäßige Ansehen von Aufnahmen eige ner Sprünge in bester Qualität signifikant auf die Lebhaftigkeit der Bewegungsvorstellung aus wirkt Rymal Ste Marie 2009 Einen aus dem PETTLEP Ansatz Holmes Collins 2001 abzu leitenden Interventionsansatz im Wassersprin gen liefern Pithan und Stoll 2012 Durch Video material aus interner und externer Perspektive soll dabei das Bewegungsvorstellungstraining zum Erlernen Stabilisieren und Korrigieren von Bewegungen unterstützend eingesetzt werden 2 Methode 2 1 Probandengruppe Teilgenommen an dem Forschungsprojekt haben 16 C Kader Athletinnen und Athleten des Deutschen Schwimmverbandes Fachsparte Wasserspringen der Olympiastützpunkte Ber lin Halle und Dresden Das Alter der Athleten 10 weiblich und 6 männlich betrug m 15 1 Jahre SD 1 6 mit einem Erfahrungsschatz von m 9 1 Jahren SD 2 Auf Grund von Erhe bungs und Konzentrationsschwierigkeiten mussten 2 und wegen hoher Artefaktbildung ebenfalls 2 Personen von der Auswertung aus geschlossen werden 2 2 Paradigma Erhoben in einem Prä Post Design zur Beglei tung der Interventionen wurden 4 Bedingungen Bewegungsvorstellung extern intern Bewe gungsbeobachtung extern intern Gemessen wurde die Veränderung der Frequenzbandleis tung im zentralen Alphafrequenzbereich elek troenzephalographisch 32 Kanal EEG Brain Products Deutschland in Form ereigniskor relierter Desynchronisation Vergleichspunkte zum Ruhezustand waren die Vorbereitung und Durchführung der Bedingungen 2 3 Untersuchungsgegenstand In Rücksprache mit dem Trainerstab Athletin nen und Athleten sowie Trainingswissenschaft lern bzw schaftlerinnen wurde ein einzelner Sprung der 2 5 Auerbachsalto vom Dreimeter brett als Untersuchungsgegenstand ermittelt Bei allen aus der Probandengruppe wies der Sprung Defizite in Ausführung und Vorstellung auf An der Stelle sollte das Bewegungsvorstel lungstraining ansetzen 2 4 Intervention Die Intervention der Experimentalgruppe war an neuropsychophysiologischen Modellen der Bewegungsvorstellung wie z B dem PETTLEP Ansatz Holmes Collins 2001 dem Sport Imagery Ability Model Watt et al 2004 oder dem Motor Imagery Integrative Model in Sport Guillot Collet 2008 orientiert Kernaussage der Modelle ist dass zwischen Vorstellung und Bewegung eine möglichst hohe Äquivalenz in einer Vielzahl von Faktoren bestehen soll um eine entsprechende Effektivität zu gewährleis ten Die Probanden bzw Probandinnen beka men ein individuelles Videotraining zur Verfü gung gestellt Die Intervention der Kontrollgruppe war am klassischen Bewegungsvorstellungstraining nach Eberspächer 2007 orientiert und fokus siert den Bewegungsablauf an sich dessen Ver innerlichung und Reduktion auf individuelle Knotenpunkte Zur Verfügung gestellt wurde

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16 Seite 122
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