107Biomechanische Diagnostik im Rennboot BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 3 3 2000 m Rennanalyse Die Analyse des Rennverlaufs erfolgte für jedes Boot strecken und zeitbezogen und ermög lichte eine Einschätzung des Rennprofils und Interpretation der Daten Rennprofil taktik phasen Relation Schlagfrequenz Bootsge schwindigkeit und Schwankung der Bootsge schwindigkeit Damit konnten Aussagen zur Ausrichtung der individuellen Rennprofile und zur Zweckmäßigkeit der Relation von Schlag frequenz zu Bootsgeschwindigkeit sowie zu int razyklischen Geschwindigkeitsschwankungen gemacht werden Zudem erfolgt ein Vergleich der ermittelten Endzeiten zur Prognosege schwindigkeit 4 Diskussion Die biomechanische Betreuung durch die Uni versität Hamburg hat sich in den vergange nen Trainingsjahren aus Sicht des DRV mehr als bewährt und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil für die Entwicklung leistungsfähiger Bootsklassen geworden Die Ergebnisse unter stützen den Trainingsprozess und eröffnen neue Möglichkeiten zur Ansteuerung der Rudertech nik Der biomechanisch trainingswissenschaft liche Hintergrund dieser Entwicklungen stimmt mit internationalen Erkenntnissen überein Baudouin Hawkins 2004 Hofmijster Land mann Van Soest 2002 Kleshnev 2010 Nolte 2011 und basiert maßgeblich auf Forschungs ergebnissen die im Rahmen von Forschungs projekten an der Universität Hamburg generiert worden sind Die Entwicklungen wurden in der Trainingspraxis erprobt und die Wirkung evalu iert Das MMS 2012 ermöglicht die unmittelbare Erfassung der individuellen Ruderleistung und technik der Athletinnen und Athleten im Rennboot in allen Bootsklassen und unter allen typischen Wettkampf und Trainingsbedingun gen wie beispielsweise das Messen von Achter besatzungen bei internationalen Rennen Das PCS Feedbacksystem unterstützt die Arbeit an der individuellen Rudertechnik über die gra fische Anzeige auf bis zu vier Displays im Boot Damit können z B im Achter gleichzeitig vier Rudererinnen bzw Ruderer erfolgreich an ihrer Rudertechnik arbeiten ohne sich gegenseitig zu stören während sich die übrigen Mannschafts mitglieder auf das Stellen des Bootes konzen trieren Sofirow bietet über die akustische Rückmeldung spezifische Möglichkeiten zur Ansteuerung des Bootsbeschleunigungsverlaufs im Freilauf und in der vorderen Bewegungsumkehr der Mann schaftssynchronisation primäre Wirkung sowie der Schlag und Bewegungsstruktur in Abhängigkeit von der individuellen Rudertech nik sekundäre Wirkung Die Effekte führen zu einer verbesserten Bewegungstechnik können die Kraft und Leistungswerte pro Schlag stei gern und dadurch die physiologische Beanspru chung pro Schlag erhöhen ohne den jeweiligen Intensitätsbereich Laktatauslenkung Schlag frequenz zu verlassen Die Schlag und Bewe gungsstruktur nähert sich dabei dem Wett kampf an Die Rückmeldungen der Athletinnen und Athleten zeigte dass die Veränderung der Rudertechnik wahrgenommen und verinner licht wurde und dadurch motorische Lernef fekte stimuliert werden Die erzielten Ansteu erungseffekte waren für die Trainerinnen und Trainer direkt beobachtbar und im veränderten Beschleunigungsverlauf hörbar Damit wurden auch das Bewegungssehen die Bewegungs bewertung und die Feedbackansprache an die Athletinnen und Athleten verbessert Für die Trainingspraxis empfiehlt sich die Sonifikation mit neu formierten Bootsbesatzungen in allen Kaderbereichen durchzuführen um die Mann schaftssynchronisation sowie ein zweckmäßiges Freilaufverhalten möglichst schnell zu erreichen und damit die Grundlage für weitere Ansteue rungseffekte der Rudertechnik zu schaffen Accrow lieferte mit der 2000 m Rennanalyse Informationen zur kinematischen Struktur des Ruderrennens und damit notwendige Infor mationen zur Beurteilung des Gesamtrennens mittlere Bootsgeschwindigkeit und Relation Bootsgeschwindigkeit Schlagfrequenz zur realisierten Renntaktik Plan Ist Vergleich zur mechanischen Zweckmäßigkeit des Rennpro fils interzyklische Geschwindigkeitsschwan kungen Zudem konnten durch die Rennpha senanalyse Mattes Schaffert 2010 der Anteil und die zeitliche Verausgabung der aeroben und anaeroben Kapazitäten eingeschätzt werden Damit erweitert die Analyse die bisherige Doku
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