99 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Analyse von Fahrlinien Geschwindigkeiten und Beschleunigungen mittels GPS und Inertial sensoren im paralympischen Skirennsport AZ 071606 15 Maren Goll Peter Spitzenpfeil Projektleitung TU München Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaft Deutscher Behindertensportverband DBS Deutsches Para Skiteam Alpin 1 Einleitung Problemstellung Der Faktor Geschwindigkeit im Skirennsport muss aufgrund seiner Komplexität differenziert betrachtet werden Auf ihn wirken sich zum einen die Charakteristik des Terrains aus das nur an bestimmten steilen Abschnitten eine Geschwindigkeitszunahme erlaubt Der zweite Faktor ist die individuell gewählte Fahrlinie die je nach fahrtechnischem Können und Kraftfähigkeiten im optimalen Fall so angelegt ist dass sie eine Beschleunigung ermöglicht oder zumindest mit dem geringsten Geschwindigkeitsverlust einhergeht Über die Jahre hat durch die zunehmende Pro fessionalisierung die Leistungsdichte in den verschiedenen Klassen stark zugenommen so dass zwischen den ersten drei Platzierungen nur Hundertstelsekunden liegen Somit stellt den entscheidenden Faktor für Erfolg in der Sportart Ski alpin die Geschwin digkeit dar Jedoch wird diese nicht isoliert als Höchstgeschwindigkeit an einer beliebigen Stelle des Kurses betrachtet sondern muss im Kontext der Einzelkomponenten Beschleuni gung Kurvengeschwindigkeit und Gelände in den verschiedenen Passagen eines Kurses analy siert werden Die Tatsache dass derjenige die schnellste Zeit erzielt der in der Lage ist durchgehend mit der höchsten Geschwindigkeit und auf dem kür zesten Radius den jeweiligen Kurs zu bewälti gen verdeutlicht die Bedeutung der Analyse des vielschichtigen Begriffs der Geschwindigkeit im alpinen Skirennsport Ohne die genannte Analyse der Geschwindig keitskomponenten blieb stets die Frage unbe antwortet an welchen Stellen im Kurs eine Geschwindigkeitszunahme möglich ist in wel chen Passagen diese eingebüßt wird und durch welche Strategie hinsichtlich der Fahrlinien wahl der bestmögliche Geschwindigkeitserhalt erzielt bzw das Terrain und die Kurssetzung optimal zur Generierung von Geschwindigkeit ausgenutzt werden können Aussagen über diese Punkte können durch die Messung mittels GPS System und des Geschwin digkeitsverlaufs getroffen werden GPS Systeme die bis vor einigen Jahren noch relativ groß und teuer waren und sich an den Teammitgliedern nur zu Lasten ihrer Bewe gungsfreiheit unterbringen ließen sind mitt lerweile handliche Einheiten und können über längere Zeit auch im mobilen Modus betrieben werden Durch verbesserte Prozessorleistung kann zudem gleichzeitig die Beschleunigung mittels Inertialsensoren gemessen werden die zusam men mit den Ortsdaten des GPS Systems eine komplette Aussage über die Charakteristik der Fahrlinie und Geschwindigkeit des Athleten bzw der Athletin liefern Alles in allem ist die Wissenschaft heute in der Lage Rennläufer und läuferinnen mit ent sprechender Technik auszurüsten und Daten zu erheben die Antwort auf die oben genann ten Fragen nach dem Geschwindigkeitsverlauf geben

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16 Seite 101
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