63Regenerationsfördernde Maßnahmen Regenerationsmanagement im Spitzensport 4 6 1 Anwendungsmethoden Häufig eingesetzte Massagetechniken umfassen Effleurage gleitende Bewegungen Petrissage Kneten oder Pressen Friktion Reibung Ta potement rhythmisches Klopfen und Vibrati on die typischerweise über einen Zeitraum von 10 30 min ausgeführt werden Weerapong et al 2005 Darüber hinaus kommen auch Vibra tionsmassage Unterwasserdüsenmassage Aku pressur und Bindegewebsmassage zum Einsatz Massage wird in der leistungssportlichen Pra xis häufig eingesetzt sowohl mit dem Ziel einer beschleunigten Erholung als auch zur Vorberei tung auf einen Wettkampf sowie zur Prävention und Rehabilitation von Verletzungen Moraska 2005 Eine Umfrage unter 32 Physiotherapeu ten professioneller Fußballmannschaften ergab dass 78 von ihnen regelmäßig Massage zur Re generation einsetzen Nédélec et al 2013 4 6 2 Physiologischer Hintergrund Es werden verschiedene mögliche Wirkmecha nismen der Massage diskutiert darunter bio mechanische physiologische neurologische und psychologische Effekte Weerapong et al 2005 Massage soll muskuläre Verspannungen und Schmerzen reduzieren die Beweglichkeit verbessern die Durchblutung steigern und den Abtransport von Stoffen wie Blutlaktat und Creatinkinase verbessern Best et al 2008 Diese Mechanismen konnten bisher allerdings noch nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen werden lediglich psychologische Effekte wur den gezeigt Weerapong et al 2005 Darüber hi naus konnte durch Muskelbiopsien gezeigt wer den dass Massagen entzündliche Prozesse im Muskel durch eine Eindämmung der Zytokin produktion hemmen können Crane et al 2012 4 6 3 Studienlage In den letzten Jahren wurden mehrere Über sichtsartikel zur Massage als regenerationsför dernde Maßnahme veröffentlicht Best et al 2008 Moraska 2005 Weerapong et al 2005 Der Konsens ist dass Massage zwar eine beliebte und häufig eingesetzte Regenerationsmaßnahme ist Nédélec et al 2013 die Effekte auf die Wieder herstellung der sportlichen Leistungsfähigkeit aber gering und nicht eindeutig sind Bislang wurde auch noch nicht untersucht welche Rah menbedingungen die Wirksamkeit einer Massa ge begünstigen z B Massagedauer und tech nik Art der Belastung Regenerationszeitraum Trainingszustand der Probanden Im Rahmen von REGman wurde eine solche Untersuchung als Metaanalyse der vorhandenen wissenschaft lichen Studien durchgeführt Modul F2 2 4 6 4 REGman Befunde Im Rahmen einer Metaanalyse wurden 22 Studi en ausgewertet in denen sich durch die Massage eine durchschnittliche Leistungssteigerung von 3 3 und eine vernachlässigbare bis kleine Ef fektstärke zeigten Es zeigten sich größere Effekte für kürzere Massagen von 5 12 min 6 6 Die Effekte waren für kurze Regenerati onsintervalle 5 10 min deutlich größer 7 9 als für längere 20 min Interval le 2 4 Es ergaben sich größere Effekte 14 4 nach hochintensiven gemischten Belastun gen z B 3 tägiges intensives Kraft und Konditionstraining Beinstreckung Knie beugen und Radfahren bis zur Erschöp fung verglichen mit reinen Kraft 3 9 und Ausdauerbelastungen 1 3 Untrainierte Personen profitierten mehr 6 5 als trainierte 2 3 Die Effekte von Vibration 1 8 und Unterwasserdüsen 2 8 waren zu ver nachlässigen Die größten Effekte wurden für pneuma tische Massage beobachtet 24 6 al lerdings konnte dazu auch nur eine Studie herangezogen werden Die beobachtete Wirkung von Massage könnte zumindest teilweise auf Placebo effekten beruhen da eine Massageinter vention nicht ohne weiteres verblindet werden kann

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 64
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