29Messung von Erholtheit Ermüdung und Regenerationsbedarf Regenerationsmanagement im Spitzensport wird durch die hohe Streuung der Messwerte beeinträchtigt REGman Befunde Es wurde in einer Längsschnittstudie an spezi fisch trainierten Sportlern eine sportartspezi fisch ausgesuchte Batterie laborchemischer Er müdungsmarker untersucht Dabei bestätigte sich die erhebliche Streuung von Messwerten und ermüdungsbedingten Veränderungen für alle untersuchten Parameter Außerdem konn ten wir zeigen dass die Streuung zwischen den Sportlern größer war als die eines Sportlers al lein Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Normwertindividualisierung Denn diese setzt voraus dass ein erheblicher Anteil der Gesamtstreuung zwischen den Indi viduen besteht und eher weniger Schwankung in der wiederholten Bestimmung bei einem einzelnen Sportler einer Sportlerin Darüber hinaus gelang der Nachweis konstanter indivi dueller Muster von ermüdungsinduzierten Ver änderungen als Grundlage für die angestrebte individualisierte Diagnostik Zwei Lösungsansätze bieten sich an Die Beseitigung der interindividuellen Streuung durch individuelle Normwertbe reiche für jeden einzelnen Sportler bzw jede einzelne Sportlerin Ein Verfahren zur Normwertindividualisierung in Anlehnung an die im Athlete Biological Passport verwendete Vorgehensweise befindet sich momentan in der Entwicklung Die gleichzeitige Berücksichtigung meh rerer Parameter in sog multivariaten Klassifikatoren verschiedene Indikatoren werden miteinander verrechnet Auch auf diesem Gebiet werden im Rahmen von REGman derzeit verschiedene Ansätze verfolgt Der Algorithmus zur Normwertindividuali sierung befindet sich zwar noch in der Ent wicklung ermöglicht jedoch bereits jetzt eine deutlich verbesserte Abgrenzung zwischen Mes sungen im ermüdeten und erholten Zustand bislang primär für Laborwerte untersucht s Abb 8 1 Prinzipiell ist diese Vorgehensweise für verschiedenste Parameter denkbar wenn die interindividuelle Streuung erheblich ist und die intraindividuelle übersteigt Um von einem gruppenbasierten Normwert üblicherweise verwendete Referenzbereiche zu einem indi vidualisierten zu gelangen sind in der Regel mindestens 5 7 Messungen erforderlich bevor entsprechende Korridore für ermüdet und erholt definiert sind In diesem Zeitraum sind zuverlässige Interpretationen von Einzelmes sungen wenig sinnvoll 1 Unter Mitarbeit von Dr phil Werner Pitsch sportwis senschaftliches Institut der Universität des Saarlandes Ar beitsbereich Sportsoziologie und Sportökonomie Abb 8 Normwertindividualisierung am Beispiel der Creatinkinase

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 30
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