23Messung von Erholtheit Ermüdung und Regenerationsbedarf Regenerationsmanagement im Spitzensport thoden mittlerweile auch für ein Monitoring in den Spielsportarten attraktiv Speziell die lauf basierten Tests sind mit geringem apparativem Aufwand in kurzer Zeit realisierbar Aufgrund des submaximalen Charakters sind sie für die Athleten durchweg wenig belastend können in ein Warm up integriert werden und stören we der den Trainings noch den Erholungsprozess REGman Befunde Der LSCT wurde im Rahmen eines intensiven Trainingslagers mit 23 männlichen trainierten Radsportlern auf seine Anwendbarkeit über prüft Hammes et al 2015 Der Test war in der Lage Ermüdungs und Erholungsprozesse abzu bilden Zur korrekten Bewertung der Ergebnisse muss man allerdings mehrere Messgrößen des Tests heranziehen Eine Leistungsbeurteilung mithilfe des LSCT sollte in der Praxis idealer weise auf Grundlage individueller Referenzwer te durchgeführt werden die eine wiederholte Durchführung des Tests erfordern 3 2 Laborwerte Physiologischer Hintergrund Viele der metabolischen muskulären und re gulativen Aspekte trainingsbedingter Ermü dung können durch laborchemische Messun gen nachgewiesen und quantifiziert werden Zu den klassischen Ermüdungsindikatoren zählen insbesondere das Muskelenzym Creatinkinase CK als Marker muskulärer Mikroschädigung Harnstoff als Indikator von metabolischer Be anspruchung und Proteinkatabolismus sowie der Quotient aus freiem Testosteron und Corti sol als Parameter der anabol katabolen Balance Urhausen et al 1987 1995 Neben dem klaren Bezug der einzelnen Parameter zu den physiolo gischen Hintergründen von Ermüdung und Er holung bieten Laborwerte günstige methodische Voraussetzungen für das Ermüdungsmonitoring im Spitzensport Hierzu zählen Objektivität ein nur sehr kleiner technischer Messfehler und die geringe Belastung der Personen Allerdings sind auch Laborwerte wie alle übrigen Ermüdungs indikatoren mit einer erheblichen Streuung behaftet die eine präzise Beurteilung des Ermü dungsstatus im Einzelfall erschwert s Abb 6 Für die klassischen Ermüdungsindikatoren CK Harnstoff freies Testosteron und Cortisol konn te ein signifikanter Zusammenhang mit trai ningsbedingter Ermüdung und Erholung mehr fach nachgewiesen werden Meeusen et al 2013 Raeder et al 2015 Urhausen et al 1995 Wiewel hove et al 2015a b Darüber hinaus wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Biomarker beschrie ben Hecksteden et al 2015 Sawada et al 2013 Smith Norris 2002 Steinacker et al 2004 die allerdings in Wiederholungsstudien nur teilwei se bestätigt werden konnten Areces et al 2015 Steinacker et al 2004 Messungen im Rahmen standardisierter Belastungstests ermöglichen prinzipiell eine präzisere Abschätzung des ak tuellen Ermüdungsstatus Meeusen et al 2013 Urhausen et al 1998 sind aber aufgrund der zusätzlichen Belastung von Athletinnen und Athleten nicht ohne weiteres für eine routine mäßige Anwendung geeignet Eine systemati sche Validierung von Ermüdungsmarkern in ex perimentellen Längsschnittuntersuchungen an trainierten Sportlern unterschiedlicher Diszip linen war bisher nicht verfügbar Die Behebung dieses Forschungsdefizits war wesentliches Ziel der ersten Projektphase von REGman Eignung und Einsatzgebiete Einige laborchemische Ermüdungsindikatoren werden bereits seit Jahrzehnten im Spitzensport verwendet Hierzu zählen insbesondere CK und Harnstoff die komplementäre Aspekte von Er müdung erfassen und sowohl im venösen als auch im Kapillarblut einfach und kostengünstig in einem klinisch chemischen Labor für Cent beträge bei ambulanten Messungen mit separa tem Gerät deutlich teurer bestimmbar sind Da eine sinnvolle Interpretation aufgrund der ho hen Streuung nur im individuellen Längsschnitt möglich ist werden diese Parameter bisher vor allem zum engmaschigen Monitoring im Rah men begrenzter Zeiträume mit besonders hoher Trainingsbelastung verwendet typischerwei se die CK in Kraft Schnellkraftsportarten und Harnstoff im Ausdauerbereich Die Beurteilung erfordert eine Zusammenschau u a mit Trai ningsbelastung Trainingsinhalten und subjek tivem Empfinden der Athletinnen und Athleten und somit ein gewisses Maß an Erfahrung

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 24
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