15Regenerationsbedarf im Sport Regenerationsmanagement im Spitzensport Ermüdung ist ein normaler Bestandteil des Trainingsprozesses und in gewissem Ausmaß die Voraussetzung für Anpassungsprozesse Im modernen leistungssportlichen Training halten viele Protagonisten die physischen Belastun gen kaum noch für steigerbar so dass das Au genmerk zunehmend auf die Erholungsprozesse und deren Optimierung fällt Im Wesentlichen lässt sich das Management von Regeneration strukturieren in a die Diagnostik von Erholtheit Ermüdung und Regenerationsbedarf sowie b Interventionen um Regenerationsprozesse zu unterstützen Dabei ist zunächst zu konstatieren dass sowohl Ermüdungs als auch Erholungsprozesse keine triviale Natur aufweisen Sie finden auf verschie denen Funktionsebenen des menschlichen Or ganismus in unterschiedlicher Geschwindigkeit und Ausprägung statt Muskulatur Glykogenentleerung reversi bler Verlust mechanischer Eigenschaften Mikroschädigungen neuromuskuläres Zusammenspiel verrin gerte Impulsrate verringerte Rekrutierbar keit autonomes Nervensystem Dysregulation von Sympathikus und Parasympathikus Erschöpfung sympathischer Aktivierbar keit eingeschränkte maximale Aktivierbar keit des Herz Kreislauf Systems zentrales Nervensystem central fatigue Hormonsystem verringerte Aktivierbarkeit von Hormondrüsen veränderte Ansprech barkeit innerhalb von hormonellen Feed backschleifen Bindegewebe diverse Mechanismen die noch beforscht werden darunter mögli cherweise auch eine eingeschränkte Fes tigkeit von Bändern Sehnen und Knochen Diese Liste kann kaum als erschöpfend betrach tet werden Erschwert wird ein Überblick noch durch die Verschiedenartigkeit der sportlichen Disziplinen die in variabler Weise Ermüdung gleichzeitig auf mehreren Funktionsebenen des menschlichen Organismus hervorrufen Diese Komplexität dürfte auch eine der Hauptursa chen für die bislang nur lückenhafte wissen schaftliche Aufarbeitung sein Schließlich scheint uns einleitend eine Abgren zung wichtig die gelegentlich aus dem Blick gerät jene zwischen akuter Ermüdung und chronischer m Überlastung Übertraining Es mag zwar in einzelnen Fällen darum gehen ein sog Übertrainingssyndrom zu vermei den häufig ist zumindest die Verhinderung von Überlastungszuständen ein Ziel Aber Befunde aus Übertrainingsstudien oder aus Einzelfäl len übertrainierter Sportlerinnen oder Sportler lassen nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die normale Ermüdung zu Deren Bewertung und adäquate Beeinflussung stellt jedoch den Fokus dieser Broschüre sowie des REGman Projekts dar Denn sie prägen fast täglich die Handlungs entscheidungen von Trainern bzw Trainerin nen und Aktiven und sind damit von großer sportpraktischer Bedeutung Dabei stehen die optimierte Erholung samt Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit nach einer intensiven Trainings oder Wettkampfbelastung bis zum Folgetag im Vordergrund der Betrachtung um der leistungssportlichen Wirklichkeit mit sel tenen trainingsfeien Tagen möglichst nahe zu kommen

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 16
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