105Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für die Praxis Regenerationsmanagement im Spitzensport Die Spitzenverbände des deutschen Sports und ihr Dachverband der Deutsche Olympische Sportbund DOSB vermissen ausreichend wis senschaftlich fundierte Empfehlungen zum Re generationsmanagement im Spitzensport Die ser Bedarfslage widmet sich das Verbundprojekt Optimierung von Training und Wettkampf Regenerationsmanagement im Spitzensport REGman unter Förderung durch das Bundes institut für Sportwissenschaft BISp im Zeit raum von Oktober 2012 bis Ende 2016 Die zwei zentralen Ziele von REGman sind 1 ein Diag nostikinventar zur Messung von Erholtheit Er müdung und Regenerationsbedarf differenziert nach belastungsspezifischen Gegebenheiten zu entwickeln drei vorbereitende Studien und drei Hauptuntersuchungen in Modul H1 und 2 im Leistungssport praktizierte Regenerations strategien auf ihre Wirksamkeit insbesondere für die Wiederherstellung der sportlichen Leis tungsfähigkeit zu überprüfen 12 Interventions studien eine Metaanalyse und begleitende Feld studien in Modul H2 Weitere Informationen zur Projektstruktur und den Untersuchungsmodulen sowie die wich tigsten REGman Befunde sind den Kapiteln 1 bis 5 der Broschüre zu entnehmen Der wissen schaftliche Transfer dieser Ergebnisse mit allen untersuchungsmethodischen und statistischen Details erfolgt in über 30 nationalen und in ternationalen REGman Publikationen deren aktueller Stand im Literaturverzeichnis der Bro schüre aufgeführt ist siehe auch www regman org Aus den REGman Befunden und der Studi enlage zur Thematik sowie aus zahlreichen Ge sprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Sportpraxis lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt die nachfolgenden Schlussfolgerungen für die Sportpraxis ableiten Messung von Erholtheit Ermüdung und Regenerations bedarf Die bisherigen REGman Befunde verdeutli chen dass die in Tab 6 genannten Parameter bei identischer Belastungsgestaltung geeignete Indikatoren für das Regenerationsmanagement darstellen können zwischen den untersuch ten Athletinnen und Athleten jedoch zum Teil erheblich streuen Aus diesem Grund sollten bevorzugt Aussagen anhand der individuel len Verläufe getroffen werden Dafür ist es zu empfehlen Parameter aus unterschiedlichen Ermüdungsebenen vgl Kap 2 einzubeziehen Außerdem sind engmaschige Messungen über mehrere Wochen anzuraten um individuelle Normbereiche und individualtypische Abwei chungen zu erfassen In dieser Zeit sind aussa gekräftige Interpretationen noch nicht möglich Schließlich sollten trainingspraktische Ablei tungen vor dem Hintergrund der aktuellen und vorausgegangenen Trainingsbelastungen sowie der jeweiligen Trainingsziele und Trainingsbe dingungen Rahmenbedingungen wie Klima getroffen werden Es ist darauf zu achten dass je nach gewähltem Diagnostikverfahren bekannte Einflussgrö ßen standardisiert und mögliche Störgrößen ausgeschaltet bzw so gering wie möglich ge halten werden Dies betrifft die unmittelbare körperliche Vorbelastung die Ernährung Kof feinkonsum Temperatur und Uhrzeit Bei psy chometrischen Erhebungsverfahren wie dem AEB KEB vgl Kap 3 3 gilt es die emotionale Gesamtlage im Blick zu haben was die Berück sichtigung nicht belastungsinduzierter Einflüsse einschließt z B Athlet Trainer Verhältnis sozi ales Klima innerhalb der Trainingsgruppe Be ziehungsgefüge außerhalb des Leistungssports Tab 6 gibt einen zusammenfassenden Überblick zu den in REGman untersuchten diagnostischen Verfahren und Messwerten die den Ergebnissen zufolge unterstützend zur Einschätzung des Re generationsbedarfs in den drei Belastungsfor men verwendet werden können

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 106
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