244 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2014 15 Entwicklung und Evaluation eines Messschlittschuhs in etwa gleich hohe Impulse Ein Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Maximalkraft bzw Kraftimpuls konnte auf Grund der Datenlage nicht nachgewiesen werden Neben den Daten die mit dem neu entwickelten Messsystem gemessen wurden wurden noch zahl reiche weitere Parameter auf dem Eis und im Labor erhoben Die Auswertung dieser Daten zeigt dass nicht nur die isometrische Maximalkraft der Beinmuskulatur einen enormen Einfluss auf die Lauf leistung beim Short Track hat Kwon et al 1997 Felser 2013 sondern vor allem die konzentrische Maximalkraft der Beinstreckmuskulatur die Laufgeschwindigkeit entscheidend beeinflusst Um die Kraft optimal auf das Eis übertragen zu können bedarf es einer Stabilisierung vor allem der Knie und Sprunggelenke welche hauptsächlich durch die Mm quadrizeps femoris peroneus longus und tibia lis anterior erfolgt 4 Diskussion Trotz der aufgetretenen Probleme der aktuellen Messhardware sind die erzielten Ergebnisse aus verschiedenen Blickwinkeln sehr interessant Die Auswertung der Kraftkurven und der Laufzeiten deutet darauf hin dass einige Grundannahmen über die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Maximalkraft und Laufgeschwindigkeit teilweise kritisch hinterfragt und näher untersucht wer den sollten Hierzu müssten einerseits neue Messungen durchgeführt werden für die andererseits eine weiterentwickelte Messtechnik benötigt wird So erfordert die synchrone und genaue Messung der Gesamtkraft und der seitlichen Kräfte weitergehende Änderungen an der Messschaltung oder die Unterbringung von mehr Sensoren an den vier Stegen Entwicklungsmaßnahmen sind speziell hinsichtlich der Stabilität der Sensoren und der Empfindlichkeit der Elektronik gegen die außeror dentlich hohe mechanische Belastung erforderlich Zudem muss der Zeitbedarf bei den Messungen verringert werden um den Einsatz des Systems im Trainingsbetrieb zu ermöglichen Daher sollte das Ziel eine robuste und kalibrierungsfreie Technik sein Desweiteren geben die in diesem Projekt gewonnenen Daten Anlass zur Überlegung in zukünftigen Arbeiten von dem Konzept der Gesamtkraft abzurücken und die Parametrisierung an den einzelnen Kräften der vorderen und hinteren Sensoren vorzunehmen da diese aufschlussreicher erscheinen Ferner deutet das vorhandene Datenmaterial darauf hin dass die Berücksichtigung weiterer Parame ter wie beispielsweise der Winkel zwischen Eisfläche und Kufe von Nutzen sein könnten Zukünf tig wäre es auch interessant zu untersuchen inwiefern eine Anpassung des Trainingsbetriebes an die erweiterte Datenlage für die Athleten von Nutzen sein kann Die aufgezeichneten Messwerte haben noch einen weiteren Aspekt zutage gefördert Sie geben Hinweise auf einzelne Aspekte der Bewe gungsausführung die auch für geübte Trainer bzw Trainerinnen nicht sichtbar sind Insofern wäre eine Erweiterung des bestehenden Systems zur Bewegungsanalyse kontrolle und verbesserung von besonderem Interesse um den Trainingsprozess der Athletinnen bzw Athleten ganzheitlich zu betreuen

Vorschau Jahrbuch 2014/15 Seite 245
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