241 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2014 15 Entwicklung und Evaluation eines Messschlitt schuhs für die Sportart Short Track AZ 071504 12 14 Sabine Felser Susanne Fischer Martin Behrens Enrico Heinrich Ralf Salomon Projektleiter Sven Bruhn Projektleiter Universität Rostock Institut für Sportwissenschaft Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik 1 Problem Wie bereits in eigenen vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekten IIA1 070712 06 07 und IIA1 070501 09 zur Sportart Short Track herausgearbeitet werden konnte sind unter den leistungsdeterminierenden Faktoren die spezifischen Kraftfähigkeiten der unteren Ext remität die Bewegungskoordination und die Leistungsfähigkeit des Stoffwechsels im anaeroben Bereich von besonderer Bedeutung Behrens et al 2010 Laabs et al 2011 Felser et al 2012 Felser 2013 Die vorliegenden Studien deuten darauf hin dass die Leistungsfähigkeit auf den kurzen Stre cken maßgeblich durch den Start und dabei durch die Maximalkraft und die Explosivkraft der Bein streckerschlinge determiniert ist Kwon et al 1997 Cerizza et al 1997 Die Muskelkraft muss beim Short Track allerdings zunächst auf das Eis übertragen werden damit sie sich leistungsfördernd auswirken kann Durch die Fortbewegung auf den dünnen Kufen und dem glat ten Eis bestehen beim Short Track spezifische Anforderungen an die Standstabilisation und daher auch an die sensorische Rückmeldung über den Bodenkontakt sowie an die koordinierte Kraftentfaltung beim Abdruck Die genauen Mechanismen der Bewegungsregulation bei der Übertragung der Kraft auf das Eis sind bislang noch unklar Darüber hinaus sind derzeit noch keine Aussagen über den mecha nischen Wirkungsgrad der individuellen Lauftechnik der Athletinnen und Athleten beim Short Track möglich Die Übertragung der Muskelkraft auf das Eis ist die zentrale Antriebskomponente die es im Trainingsprozess zu optimieren gilt Dabei ist einerseits das Ausmaß der Muskelkraft andererseits die ökonomische verlustfreie Kraftübertragung für eine optimale Beschleunigung beim Start und bei Zwi schensprints für hohe Maximalgeschwindigkeiten auf der Geraden und im Kurvenlauf sowie für eine Minimierung der Leistungsverluste über die Wettkampfdauer relevant Die Gewichtung von Kraft und Koordination sowie deren Interdependenzen beim Vortrieb können in Bezug auf eine Leistungsstruk tur der Sportart Short Track derzeit nur grob abgeschätzt werden Im Hinblick auf die Leistungsopti mierung der Athletinnen und Athleten können die Trainingsmaßnahmen und deren Belastungspa rameter nur auf der Grundlage der Erfahrung von Trainern bzw Trainerinnen festgelegt werden Um empirische Aussagen über den optimalen Vortrieb auf dem Eis und die leistungsrelevanten Vorausset zungen bezüglich der Kraft und der Koordination treffen zu können müssen die Antriebskräfte in Situ gemessen werden Dazu bedarf es einer Messeinrichtung mit der Kräfte die vom Athleten bzw der Athletin generiert werden bei der Übertragung auf das Eis gemessen werden können 2 Methode Das absolvierte Forschungsprogramm kann grob in drei Arbeitsschritte unterteilt werden Im ersten Schritt wurde von den ingenieurswissenschaftlichen Projektpartnern eine Messkufe konstruiert und realisiert mit der die Kräfte an den vorderen und hinteren Stegen der Kufe erfasst werden können Desweiteren wurde für die Erfassung der Kniewinkel während der Untersuchungen auf dem Eis ein Elektrogoniometer entworfen und angefertigt

Vorschau Jahrbuch 2014/15 Seite 242
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