175Optimierung der individuellen Steuerung des Schnelligkeitstrainings und der Regeneration im Fechten BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2014 15 Die maximale Geschwindigkeit der Waffenhand als ein wichtiger Parameter der zyklischen Schnellig keit war nach der Trainingsphase bei allen Disziplinen individuell oft höher jedoch waren die Grup penunterschiede nicht immer signifikant Für die zyklische Bewegungsschnelligkeit konnten wir nach der Trainingsphase überwiegend bessere Leistungen bei den Beinarbeitstests finden allerdings waren die Unterschiede für die Gruppen oft nicht signifikant Signifikante Verbesserungen konnten bei den weiblichen Florett und Degenfechte rinnen für die unidirektionalen Beinarbeitstests rückwärts über drei Meter gefunden werden In Ein zelfällen zeigten sich auch deutliche Verbesserungen bei den Beinarbeitstests mit Richtungswechsel Die Ergebnisse des Erholungs Belastungs Fragebogens zeigten dass sich die subjektiv wahrgenom mene Erholung bzw Belastung zwischen den beiden Messzeitpunkten individuell kaum unterschie den Athleten bzw Athletinnen mit einer ausgewogenen Erholungs Belastungs Bilanz hatten zu bei den Messzeitpunkten sehr gute Werte wohingegen diejenigen mit einer gestörten Bilanz im Verlauf der Trainingsphase offensichtlich keinen Weg fanden die Störung zu beseitigen In Einzelfällen zeigte sich ein Zusammenhang zwischen gestörter Erholungs Belastungs Bilanz und fehlender Leistungs entwicklung 4 Diskussion Die Verbesserungen der Reaktionsschnelligkeit konnten insbesondere durch Optimierungen der Ausgangsstellung erreicht werden wodurch die Aktion schneller gestartet werden konnte Wie wir im Forschungsprojekt zeigen konnten unterscheiden sich die Reaktionszeiten bei Spitzenfechtern bzw fechterinnen kaum und deshalb waren hier keine größeren Unterschiede zu erwarten Schlechtere Reaktionszeiten sind eher bei den leistungsschwächeren zu finden bei denen die Bewegungsabläufe noch nicht optimal ausgebildet sind Weichenberger et al 2013a 2013b 2014 Wir konnten im vorangegangen Forschungsprojekt zeigen dass sich leistungsstärkere Fechter und Fechterinnen insbesondere durch eine höhere spezielle azyklische Bewegungsschnelligkeit aus zeichnen Weichenberger Steegmüller Steinacker 2014 Steinacker Weichenberger Liu Amend 2013 Damit konnte die Expertenmeinung bestätigt werden dass die Schnelligkeit der Waffenhand ein wichtiger Faktor für das Leistungsniveau beim Fechten ist Auch wenn nicht alle Gruppenunter schiede signifikant waren so ließ sich tendenziell erkennen dass die höhere Maximalgeschwindigkeit durch eine längere bzw spätere Beschleunigung realisiert wurde Bei einigen Aktionen ließ sich eine längere Dauer der Aktion beobachten was jedoch meist auf einen größeren Abstand der Waffenspitze zur Trefferfläche zurückzuführen war Da die Durchschnittsgeschwindigkeit nahezu unverändert blieb war die Verbesserung bei der Maximalgeschwindigkeit anscheinend auf eine Optimierung der technischen Ausführung zurückzuführen Für die Interpretation dieser Ergebnisse müssen die unter schiedlichen Konventionen in den verschiedenen Disziplinen berücksichtigt werden Wir fanden Verbesserungen bei den weiblichen Florett und Degenfechtern für die unidirektionalen Beinarbeitstests rückwärts über drei Meter Dieser Test repräsentiert die Fähigkeit bei einem Gegen angriff schnell zurückzuweichen und ist essentiell um den Abstand zum Gegner zu vergrößern und dadurch einen Gegentreffer zu verhindern Die Schnelligkeit während der Beinarbeitstests mit Rich tungswechsel scheint von der Technik der Beinarbeit insbesondere beim Richtungswechsel beein flusst zu sein Weichenberger et al 2011 Zukünftig sollte bei der Diagnostik der speziellen zyklischen Bewegungsschnelligkeit deshalb auch die Technik der Beinarbeit erfasst und analysiert werden

Vorschau Jahrbuch 2014/15 Seite 176
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