171Effekte eines ergänzenden Messplatztrainings BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2014 15 4 Diskussion Die vorliegende Studie untersuchte die Wirkungen eines ergänzenden Messplatztrainings am JERGo System im Vergleich zum tradierten Partnertraining auf judospezifische Leistungen beim Anreißen und auf allgemeine Krafttests Aufgrund der Möglichkeit objektive und praxisbezogene Schnell und Sofortinformationen bereitzustellen wurde angenommen dass das Messplatztraining am JERGo System einem Training mit Partner hinsichtlich judospezifischer Leistungen überlegen ist Die Ergebnisse zeigen dass der Einsatz des JERGo Systems im Trainingsalltag von leistungssport lich aktiven Judoka grundsätzlich als machbar Trainingsteilnahme JM Gruppe von 93 und sicher keine Verletzungen durch das Messplatztraining eingestuft werden kann Darüber hinaus führte das Training am JERGo System im Gegensatz zum Training mit Partner insbesondere auf der Hubarm seite zu signifikanten Verbesserungen judospezifischer Leistungsparameter EXK und Muskelaktivi täten nMAV DEL Diese Ergebnisse bestätigen die eingangs formulierte Forschungshypothese und sind in Übereinstimmung mit der Literatur So untersuchten Blais und Trilles 2006 die Effekte eines Trainings an einer judospezifischen Krafttrainingsmaschine Dabei offenbarte sich dass Judoka nach einem zehnwöchigen progressiven Krafttrainingsprogramm signifikant größere Lasten während der Ausführung von Morote Seoi Nage d 1 00 und O Soto Gari d 6 13 überwinden konnten während die passive Kontrollgruppe keine Steigerungen erzielte Zudem zeigte sich anhand einer subjektiven Bewertung von Technikexperten Französischer Judo Verband lediglich in der Interventionsgruppe eine signifikante Verbesserung der Wurfqualität bei der Ausführung beider Techniken 0 52 d 1 19 Es wird daher vermutet dass eine längere Trainingsdauer vier Wochen und oder Progression z B Steigerung des Widerstandes des Messplatztrainings am JERGo System zu weiteren signifikanten Leistungssteigerungen der analysierten Parameter z B Fmax W führen könnte Transfereffekte von judospezifischen Leistungen auf Anpassungen allgemeiner Krafttests konnten nicht gefunden wer den Als Begründung kann hier das Prinzip des spezifischen Trainingsreizes angeführt werden d h trainingsbedingte Leistungsanpassungen sind umso größer je ähnlicher Trainingsübung und Test aufgabe sind Behm Sale 1993 Demnach könnte die Bewegungscharakteristik der judospezifische Trainingsübungen AnSt und AnPl zu spezifisch sein um Leistungssteigerungen in den allgemeinen Krafttests Liegend Anreißen und Klimmziehen zu erzielen Diese Annahme wird dadurch bestätigt dass im Rahmen der vorliegenden Studie nur geringe Zusammenhänge 0 43 rP 0 46 zwischen den judospezifischen Leistungen d h AnSt AnPl und den allgemeinen Krafttests Liegend Anreißen Klimmziehen festgestellt wurden Als Fazit weisen die vorliegenden Ergebnisse auf den effektiven Einsatz und Mehrwert des Messplatz trainings gegenüber einem Partnertraining bei leistungssportlich orientierten Judoka hin Somit kann das Mess und Informationssystem JERGo für den breiten und überregionalen Einsatz zur dezentralen Erhebung bedeutender judospezifischer Kennwerte eingebunden werden

Vorschau Jahrbuch 2014/15 Seite 172
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