132 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2014 15 Entwicklung von Methoden zur neuromuskulären Anbahnung Sprache Differenzielle neuromuskuläre Ansteuerung bezeichnen aus welchem schließlich sämt liche vorstellbaren Wörter und Sätze Bewegungsphasen und Elemente zunächst entwickelt und später auf verschiedene Bedingungen adaptiert und kontextspezifisch modifiziert werden können Die zunehmend gezielte Anwendung dieses Alphabets erfolgt schrittweise im Rahmen des Sequen ziellen neuromuskulären Ansteuerungstrainings 2 2 2 Sequenzielles neuromuskuläres Ansteuerungstraining Die im Rahmen des Neuromuskulären Differenzierungstrainings erarbeiteten Fertigkeiten zur dif ferenzierten Ansteuerung der einzelnen Teilkörpersegmente werden im allgemeinen sequenziellen Ansteuerungstraining siehe Abb 1 allmählich dahingehend weiterentwickelt diese in bestimmten sequenziellen Abfolgen z B 1 2 3 oder 3 2 1 etc anzusteuern zunächst bei neutraler Kopfposition später zu deren Effektivierung unter Nutzung bestimmter cervico spinaler Interaktionsprinzipien in gezielter Kombination mit der dynamischen Blick und Kopfsteuerung Auch hierbei gilt das Prin zip dass die Muster zunächst in einfachen Körperpositionen dann zunehmend mit größerer Bewe gungsgeschwindigkeit und in sämtlichen Köperlagen sowohl sagittal als auch torsional und schließ lich in dreidimensionaler Kombination erlernt werden da diese kombinierten Muster zur Einleitung sämtlicher überlagerter Längsachsendrehungen im Hang Reck Barren im Stütz Barren und Pau schenpferd und bei Absprüngen Boden Sprung erforderlich sind Im Rahmen des kontextspezifischen sequenziellen Ansteuerungstrainings siehe Abb 1 werden die erlernten Muster schließlich auf die entsprechenden sportartspezifischen Basisbewegungen übertra gen Im Vordergrund stehen hierbei die grundlegenden Schwungtechniken im Langhang Hierzu bie tet sich vor allem das Schlaufenreck 2 an für Absprungbewegungen Trampolin oder Boden Die Rolle der optimalen dynamischen Kopfposition ist einer der zentralen Punkte im Rahmen des sequenziel len Ansteuerungstrainings zur Unterstützung der Ansteuerungsmuster zu deren kontextspezifischen Modifizierung und vorallem zur Effektivierung der intersegmentalen Koordination Wenngleich die dynamische Kopfposition die angestrebte Abfolge der Bewegungsmuster nicht alleine steuert so wird diese Abfolge jedoch maßgeblich durch die adäquate dynamische Kopfposition getriggert und unter stützt Vor allem spielt die Kopfposition eine herausragende Rolle bezüglich der Betonung des Aktivie rungsgrades einzelner Teilkörpersegmente siehe Abb 2 1 Kopf neutral zur Öffnung des ARW 2 Beginnende Kopfreklination zur Verstärkung der Vorspannung auf die vordere Muskelschlinge 3 Weiter zunehmende Kopfreklination dadurch verstärkte BWS Aufrichtung und Optimierung der Voraussetzungen zur Aktivierung von 1 ARW 4 Weiter zunehmende Kopfreklination zur Aufrechterhaltung der Vorspannung und optimierter Aktivierung zur Verkürzung im ARW 5 Schnelle Rückführung des Kopfes in Neutralposition dadurch funktionelle Unterstützung von 2 3 und 4 vom Punctum fixum zum Punctum mobile 6 Erneute schnelle Kopfreklination zur Unterstützung der Impulsübertragung vom Punctum mobile Beine zurück zum Punctum fixum Beginn des Rückfederns der Stange sowie zur Unterstützung eines kurzen zusätzlichen Kraftimpulses zur weiteren Schließung des ARW und Verstärkung des Drehimpulses unmittelbar vor Grifflösen zum Abgang 2 Spezielles Übungsreck bei dem nicht direkt die Stange gegriffen wird sondern der Turner mit Spezialschlaufen auf Kunststoffhülsen greift Dies dient der Schonung der Handflächen der Reduzierung des Reibungswiderstandes und so mit der Erleichterung des Lerntrainings

Vorschau Jahrbuch 2014/15 Seite 133
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