9Im Schraubstock der Wissenschaft Welche Behandlung hilft bei welchem Symptom Und in welcher Dosierung Genau mit dieser Frage befassen sich die Ran Rücken Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Zwischen Schmerz und Therapie Anwendung und Effekt gilt es die richtige Balance zu finden IM SCHRAUBSTOCK DER WISSENSCHAFT Mit Hirn und Hightech rücken die Forscher des MiSpEx Netzwerks dem Rückenschmerz zu Leibe und das mit Methoden die mitunter selbst nicht ganz ungefährlich aussehen Foltermaschinen werden sie von manchen scherzhaft genannt Und tatsächlich können sich viele Probandinnen und Proban den ein Schmunzeln nicht verkneifen wenn sie zum ersten Mal eine der nüchternen Metallkon struktionen sehen die dazu dienen Schwächen in der Rumpfmuskulatur zu identifizieren Ver kabelt und eingeschraubt führen die Sportle rinnen und Sportler zu Testzwecken eine Reihe von Bewegungen aus werden gezogen und ge dehnt Sensoren registrieren den Widerstand des Körpers und die dabei aufgebrachte Muskelkraft Für das BISp Projekt Rückenschmerz forschen Expertinnen und Experten bundesweit an den Ursachen chronisch unspezifischer Rücken schmerzen um daraus neue Therapieformen abzuleiten Das Kuriose Obwohl knapp 90 Pro zent der Bundesbürger und immer noch rund 75 Prozent aller Spitzensportlerinnen und sportler zumindest gelegentlich unter Rücken schmerzen leiden sind deren Zusammenhänge noch weitestgehend unerforscht und nur weni ge langfristige Maßnahmen bekannt PSYCHE BEEINFLUSST SCHMERZEMPFINDEN Aus haushälterischen Gründen wurde das Projekt Rückenschmerz in zwei Phasen unterteilt Wäh rend der Projektphase I von 2011 bis 2014 unter suchten die MiSpEx Partner in zwei Zentralstudien und zahlreichen Parallelstudien den Zusammen hang zwischen Rumpfstabilität Trainingszustand neuromuskulären Reizen und dem empfundenen Schmerz Allein in den Zentralstudien stellten sich 1 700 Probanden mit und ohne Rückenschmerzen den teils schweißtreibenden Versuchen während die Forscher dabei die maximale Kraftleistungsfä higkeit der Rumpfmuskulatur sowie Gleichgewicht und Schmerzempfinden erfassten Als häufigste Ursache für Rückenschmerzen konnten bisher hohe Belastungen im Spitzensport auf der einen Seite oder eine generell untrainierte Rückenmuskulatur auf der anderen Seite ermittelt werden Beides führt zu muskulären oder neuronalen Schwächen Doch auch psychische Faktoren vor allem Stress spielten in den Studien eine Rolle Die empfunde ne Bewegungseinschränkung erwies sich als stark abhängig von der persönlichen und emotionalen Schmerzverarbeitung und umgekehrt Zudem belegten Tests dass eine hohe Stressbelastung nicht nur die generelle Anfälligkeit für gelegent liche Rückenschmerzen erhöht sondern auch das Risiko der chronischen Erkrankung Diese Erkenntnisse sind auch für Spitzensport ler relevant die durch Wettkämpfe und hohe Trainingsumfänge nicht nur körperlich sondern
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