6 Georg Hackl im Gespräch GEORG HACKL IM GESPRÄCH Georg Hackl 3 facher Rodel Olympiasieger und 10 facher Weltmeister stellt sich den Fragen des BISp und berichtet über seine Erfahrungen mit dem Thema Rückenschmerz Herr Hackl Sie zählten einst zu denen die unter Rückenschmerzen litten und sich nach einem schweren Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule operieren lassen mussten Wa ren Schmerzen und Beschwerden der Wirbel säule für Sie ständige Wegbegleiter zu Zeiten Ihrer Spitzensportkarriere Ich habe meinen Rücken schon immer gespürt wegen einer angeborenen Spinalstenose Durch die zusätzliche Belastung im Leistungssport hat mich der Rückenschmerz ständig begleitet wäh rend meiner sportlichen Karriere Nach meiner Bandscheibenoperation habe ich dann aber eine hervorragende Rehabilitation erfahren in deren Mittelpunkt neuromuskuläres Training stand Die ser Maßnahme messe ich einen großen Anteil an meinen nachfolgenden Erfolgen bei z B meinem Weltmeistertitel drei Monate nach der Operation Wie verhält es sich heute nach Ihrer aktiven Zeit Zurzeit habe ich keine akuten Bandscheiben beschwerden Dennoch habe ich häufig leichte Rückenschmerzen Ich weiß aber heute da mit umzugehen und nehme daher nur selten Schmerztabletten Hin und wieder mache ich Dehnübungen und nehme ab und zu bestimmte Haltepositionen ein die mir vom Physiotherapeuten empfohlen wurden Lei der vernachlässige ich momentan das neuro muskuläre Training Waren Rückenschmerzen auch bei Ihren Sport kollegen ein Thema Bei uns Rodlern waren und sind Rückenschmer zen häufige Begleiter in Training und Wettkampf Meiner Meinung nach gibt es dafür zwei wesent liche Gründe Einmal die extreme Bewegung beim Start Außerdem eine zu starke Gewichtung des Trainingsumfangs bei einer gleichzeitigen Vernach lässigung von neuromuskulären Trainingseinheiten Würden Sie sagen dass die heutigen Hochleis tungssportlerinnen und sportler auch durch die vielseitigen Anforderungen die an sie ge stellt werden vermehrt über Rückenschmer zen klagen Meiner Meinung nach beruhen die Rückenschmer zen im heutigen Spitzensport weniger auf zuneh menden und vielfältigen Anforderungen sondern auf einer zu schlechten Grundausbildung im Trai ning Dem Rücken als potenzieller Schwachstelle wird zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet Was würden Sie den heutigen Nachwuchsleis tungssportlerinnen und sportlern zum Thema Rückenschmerz auf den Weg geben Ich würde empfehlen ein ausgewogenes Maß an Belastung und Erholung einzuhalten Und wie bereits angeklungen bin ich ein Befürworter des neuromuskulären Trainings Deshalb bin ich dafür auch neuromuskuläre Übungseinheiten in das Training zur Rumpfstabilisierung zu integrieren Wie bewerten Sie das Forschungsprojekt Rückenschmerz Ich finde die Initiative sehr gut und unterstüt ze sie gerne vor allem weil sie sich nicht nur auf den Spitzensport konzentriert sondern die Allge meinbevölkerung einbezieht Dabei wünsche ich mir für die Sportlerinnen und Sportler dass die entwickelten Maßnahmen in den Trainingsalltag integriert werden können ohne sie zeitlich zu sätzlich zu belasten
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