70 BISp Report 2014 15 Bilanz Prof Dr Bernd Wolfarth Charité Berlin HU Berlin erläu terte in seinem Statement State of the Art Medizin die medi zinische Perspektive der Thematik Er stellte die unterschiedli che Beanspruchung der Athleten und Athletinnen bei gleicher Belastung Umfang und Intensität heraus Bis dato gebe es keinen Goldstandard wie die individuelle Beanspruchung ge messen werden könnte In der Medizin gebe es eine Reihe von Parametern mit denen man versuche das Training individuell zu steuern jedoch keinen singulären Marker Er erläuterte die Vor und Nachteile der bereits vielfach eingesetzten Parameter wie Herzfrequenzmessung Laktat und Creatinkinase verwies je doch auch auf neuere Parameter wie z B Hepcidin Zusammen fassend stellte er heraus dass individuelle Trainings und Wett kampfgestaltung vor allem im Spitzensportbereich essentiell sei jedoch müsse auch das Basisniveau gesichert sein Dr Babett Lobinger Deutsche Sporthochschule Köln fo kussierte in ihrem Statement State of the Art Psychologie auf Chancen und Grenzen der Individualisierung in der Praxis In dividualität Heterogenität und Differenzierung seien die zen tralen Begriffe Aus psychologischer Sicht beträfen Fragen zur Individualisierung der Trainings und Wettkampfgestaltung in erster Linie das Coaching weshalb sie konkrete Ansatzpunkte für das Coaching aufzeigte Da für individuelle Entwicklungs verläufe aus psychologischer Sicht nur wenige Studien vorliegen forderte sie theoretisch fundierte und empirisch abgesicherte Interventionen zur individuellen Trainings und Wettkampfge staltung Prof Dr Mark Pfeiffer Universität Mainz skizzierte zu nächst den wissenschaftlichen Beitrag der Trainingswissen schaft zum Thema und schränkte den Gegenstandsbereich ein Auf der Basis eines systematischen Zugangs präsentierte er für die Bereiche Leistungs und Wettkampfdiagnostik sowie Trai ningsgestaltung aktuelle Beispiele und Erkenntnisse aus der Trainingswissenschaft Er resümierte dass auf dem hohen Ab straktionsniveau theoretische Erkenntnisse vorhanden sind sportartspezi sche Leistungsstrukturmodelle die die Wechsel wirkung der leistungsbestimmenden Ein ussfaktoren au lä ren jedoch nur vereinzelt vorliegen Theoretische Erklärungs ansätze für die Individualität der Anpassungsprozesse seien nur bedingt vorhanden Im Bereich Trainingssteuerung seien zwar erste Ansätze vorhanden allerdings seien diese in der Praxis noch nicht durchgehend Um weitere trainingswissenschaftli che Erkenntnisse zur Individualisierung zu gewinnen plädierte er für die Forschungsstrategie der Kontrollierten Trainingspra xis die von Hohmann bereits 1994 publiziert wurde

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