84 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Ganzheitliche Bewegungsanalyse des Reiters im Dressurreiten In Tabelle 3 sind die Segmentwinkel Roll und Pitch für Reiter und Pferd beider Leistungsklassen exemplarisch für den AT dargestellt Sowohl qualitativ Abb 1 als auch quantitativ Tab 3 konnte in der Sagittalebene Roll kein signifikanter Unterschied für Becken und Pferderumpfbewegung zwi schen beiden Leistungsklassen quantifiziert werden Die Haltung vom Kopf weist jedoch signifikante Unterschiede zwischen beiden Leistungsklassen auf Tab 3 Gemittelte Bewegungsamplitude ROM und Mittelwert der relativen Segmentwinkel MW Standardabweichung von PRO und BEG beim ausgesessenen Trab Positive Werte bedeuten eine Segmentrotation nach ventral Negative Werte werden als Kippung in Richtung dorsal definiert Graue Schattierung bei sig Unterschieden mit p 0 05 Segment Orientierung PRO BEG p ROM MW ROM MW ROM MW Kopf RollPitch 11 5 2 9 3 4 1 9 14 0 8 2 2 2 1 9 11 6 5 2 3 0 1 1 20 6 5 5 2 0 3 0 0 97 0 52 0 04 0 82 Oberkörper RollPitch 7 4 2 9 3 1 0 9 2 7 3 8 1 8 2 9 9 5 2 3 4 1 1 7 1 8 5 1 3 7 3 3 0 09 0 15 0 04 0 96 Becken RollPitch 11 6 3 5 4 0 1 6 22 7 11 4 2 2 1 9 12 3 3 4 3 0 1 1 18 9 9 6 2 0 3 0 0 68 0 31 0 41 0 48 Pferd RollPitch 6 1 1 5 4 6 1 3 1 9 1 4 2 0 1 1 5 8 1 1 5 5 1 8 2 4 1 7 2 4 1 7 0 69 0 26 0 47 0 62 Der Kopf von BEG hat während des Bewegungszyklus des Pferdes eine stärkere ventrale Kippung als der Kopf von PRO Das bedeutet dass Anfängerinnen und Anfänger ihren Kopf weiter nach vorne neigen bzw vermehrt nach unten gucken als die Reiterinnen und Reiter mit einem höheren Niveau Zwischen beiden untersuchten Gruppen konnte zudem ein signifikanter Unterschied im Roll bei der mittleren Segmentstellung MW des Oberkörpers gemessen werden Die Reiterinnen und Reiter der PRO sitzen während eines Gangzyklus leicht hinter der Vertikalen in Bezug auf T Pose 0 Xsens Die Gruppe der BEG wiederum sitzt leicht vor der Vertikalen Auch der ROM vom Oberkörper weist tendenziell auf ein geringeres Bewegungsausmaß ROM p 0 09 für die PRO hin 4 Diskussion und Ausblick Die in Abbildung 2 dargestellten Rollwinkel des Reiterbeckens sind für beide Leistungsklassen stets entgegengesetzt zu der Pferderumpfbewegung und können als ein Ausbalancieren der Pferdebewe gung durch die Reiterin bzw den Reiter interpretiert werden Diese Ergebnisse entsprechen auch den theoretischen Überlegungen von Heipertz Hengst 1994 und den Messergebnissen von Mitani 2013 Einen Unterschied zwischen der Pferderumpfbewegung der Gruppe der PRO und der BEG konnte in keiner der Untersuchten Grundgangarten festgestellt werden In Übereinstimmung mit Faber et al 2001 konnte jedoch gezeigt werden dass der Rumpf des Pferdes im Roll am stärksten im Galopp rotiert Die größte Bewegung des Beckens lässt sich ebenfalls im Roll in der Gangart Galopp feststellen gefolgt von Trab und Schritt Im Galopp fällt die Ausgleichsbewegung der Reitenden entsprechend groß aus Diese angepasste Bewegung ermöglicht der Reiterin bzw dem Reiter unabhängig und balan ciert zu sitzen Im Trab hingegen ist es nicht die Rotation des Pferderumpfes sondern die Vertikalbe wegung des Pferderumpfes die die Reiterin bzw der Reiter aufnehmen und verarbeiten muss Durch ein zielgerichtetes Kippen des Beckens bewegt sich der Körperschwerpunk KSP der Reitenden stär ker parallel zum KSP des Pferdes wodurch die Reitenden sicherer im Sattel sitzen kann Sie verlieren

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 85
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