80 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Ganzheitliche Bewegungsanalyse des Reiters im Dressurreiten 2 Methode Im Rahmen dieses Projektes wurden insgesamt 20 Reiterinnen und Reiter unterschiedlichen reiterli chen Niveaus untersucht Bei der Gruppe der Professionellen PRO handelte es sich um zehn Perso nen die bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN in Warendorf als Berufsreiterin bzw reiter angestellt waren oder zum Untersuchungszeitraum eine Ausbildung zur Pferdewirtschaftsmeisterin bzw zum meister absolvierten 8 weiblich 2 männlich Die Gruppe der Anfänger ANF setzte sich aus zehn Reitschülerinnen bzw schülern des Reitsport Vereins Maifeld e V in Berlin zusammen 9 weiblich 1 männlich die regelmäßig ein bis zweimal pro Woche trainieren und diesen Sport im Mittel seit etwa sechs Jahren ausübten Die Berufsreiterinnen und reiter bzw die Reitanfängerinnen und anfänger ritten ihr eigenes Pferd oder ein Pferd welches sie zur Ausbildung regelmäßig geritten sind Wichtig für die empirische Untersuchung war dass die Testpersonen die Gangarten Schritt Aus gesessener Trab und Galopp sicher beherrschten Eine Übersicht über die beiden Probandengruppen ist in Tabelle 1 gegeben Tab 1 Übersicht über die untersuchte Kohorte Reiter Pferde N 10 Alter Jahre Größe cm Gewicht kg BMI kg m Trainings alter Jahre Training h Woche Stockmaß cm PRO 23 4 5 3 168 4 10 4 61 1 9 6 21 5 2 5 17 3 5 6 33 9 11 9 170 3 5 BEG 19 4 2 9 179 3 5 2 64 3 7 3 23 2 2 3 6 1 1 7 2 8 1 6 173 4 5 2 1 Untersuchungsdesign Alle Testpersonen ritten in einer 60 m x 20 m großen Reithalle auf einem vorgegebenen 30 m langen Messkorridor in den Gangarten Schritt SC Ausgesessener Trab AT sowie Rechts und Linksgalopp GR GL Die Bewegungsanalyse der Reitenden erfolgte unter Einsatz eines Ganzkörperinertialmesssystems MVN Xsens 120 Hz Der MVN besteht aus 17 Sensorein heiten welche im Vorfeld durch Straps Verschlüsse an den jeweiligen Segmenten der Rei terinnen und Reiter appliziert wurden Durch bestimmte anthropometrische Daten wurde in MVN Studio Version 3 1 Xsens ein biomechanisches Modell mit 23 Segmenten und 22 Gelenken generiert Zur Quantifizierung der Rumpfbewegung des Pferdes wurde ein einzel ner Inertialsensor MTX Xsens 120 Hz am Sternum des Pferdes angebracht Zur Bestimmung der einzelnen Gangzyklen wurde zusätzlich ein Beschleunigungssensor Myon 120 Hz an das vordere linke Röhrbein der Pferde befestigt Abb 1 Aus dem Bodenkontakt des linken Vorderhufs bis zum darauf folgenden Aufsatz wurde ein Gangzyklus definiert

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 81
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