49 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Spielanalyse Goalball AZ 070405 12 13 Daniel Link1 Projektleiter Christoph Weber1 Thomas Prokein2 Goalball Bundestrainer 1Technische Universität München Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik 2Deutscher Behindertensportverband e V 1 Einleitung Goalball gehört zu den beliebtesten Sportarten für sehbehinderte und blinde Menschen Institutionell ist die Sportart der Abteilung Goalball innerhalb des Deutschen Behindertensportverbandes DBS zugeordnet Das Spiel ist eine Weiterentwicklung der Sportart Torball und seit den Spielen 1976 in Toronto fest im Programm der Paralympischen Spiele verankert Drei Spielerinnen bzw Spieler pro Mannschaft versuchen auf einem Volleyballfeld den Spielball in ein 9 Meter breites Tor zu werfen bzw zu rollen Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Balles identifizieren die Spielerinnen und Spieler über das Klingelgeräusch der Glöckchen die sich in seinem Inneren befinden In der internationalen Goalballszene lässt sich eine zunehmende Professionalisierung beobachten Diese geht einher mit einem Bedarf an spezifischen Trainingsmethoden und einer prozessbegleiten den Leistungsdiagnostik Fast alle Nationen setzen hierbei auf Verfahren der Spielbeobachtung wobei Videoanalysen vom Wettkampfgeschehen zum Standard geworden sind Ziel des Projektes war die Spielbeobachtung der deutschen Nationalmannschaften auf ein Level zu heben dass bei internatio nalen Vergleichen einen Wettbewerbsvorteil verspricht Inhaltlich wurde das Projekt in die Bereiche der Technologieentwicklung und Leistungsdiagnostik unterteilt 2 Technologieentwicklung Auf Basis der Erfahrungen im Beachvolleyball vgl Link Ahmann 2013a wurden zwei für Goal ball spezialisierte Spielanalysetools entwickelt Goalscout erlaubt eine effiziente Datenerfassung unter Berücksichtigung des sportartspezifischen Spielrhythmus während Goalview eine spezifische Daten analyse ermöglicht Goulscout wird über eine Touch Oberfläche gesteuert in der die Abwurf und Verteidigungsposition direkt im Videobild per Finger erhoben wird Abb 1 Die weiteren Beobachtungsmerkmale erschei nen situationsabhängig rechts und links neben dem Videobild Hierbei sind häufig erfasste Parameter groß und spielfeldnah positioniert im Gegensatz zu selten vorkommenden Parametern die kleiner und spielfeldferner zu finden sind Diese Anordnung führt zu einer intuitiven Eingabe der Beobach tungsparameter ohne den Blick vom Spielgeschehen abwenden zu müssen Details siehe Weber Link 2012 Link Weber Prokein 2014 Je nach Spielgeschwindigkeit und der Fähigkeit des Beob achters die Merkmale zu erfassen können zwischen drei und neun Klicks pro Einheit anfallen aus denen bis zu 18 Beobachtungsmerkmale abgeleitet werden Die spezifische Anordnung der Elemente und die Anpassung an den Spielfluss erlauben eine Live Erfassung parallel zum Spiel

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