35Etablierung und biochemische Validierung eines indirekten Verfahrens BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Schließlich wurden im dritten Projektabschnitt mit dem Doping BIAT gemessene Dopingeinstellun gen mit den Ergebnissen aus biochemisch analysierten Urinproben verglichen Untersuchungslei tend war die Hypothese dass die Dopingeinstellungen von dopenden Athletinnen bzw Athleten im Gruppenmittel positiver ausfallen sollten als die Dopingeinstellungen von Sportlern die nicht dopen Als Stichprobe wurden 61 männliche Bodybuilder rekrutiert die zuvor detailliert über Vor gehen und Inhalte der Untersuchung informiert wurden Im Studienablaufplan bearbeiteten die Teilnehmer zuerst den Doping BIAT und danach einen kurze Fragebogen zur Erfassung soziodemo grafischer Merkmale Schließlich wurde von jedem der Teilnehmenden eine Urinprobe zur biochemi schen Analytik genommen Alle Dopingproben wurden nach geltenden WADA Richtlinien 2013 im Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden in Kreischa IDAS ausgewertet So konnte jeder der Teilnehmenden eindeutig entweder der Gruppe Doper oder der Gruppe Nicht Doper zuge ordnet werden Hypothesenkonform wiesen Doper signifikant positivere Werte im Doping BIAT auf als Nicht Doper Brand Wolff Thieme under review 4 Diskussion Zusammengefasst lautet unser Fazit über das Forschungsprojekt dass es sich beim neu entwickel ten Doping BIAT um eine sehr gut geeignetes Testverfahren zur indirekten reaktionszeitbasierten Messung der Dopingeinstellungen von Sportlerinnen und Sportlern handelt Aufgrund der Kürze des Verfahrens weniger als 5 Minuten ist es zur Anwendung in der Praxis gut geeignet Insofern dem Verfahren als Test Stimulusmaterial Bilder anstatt von Worten zu Grunde liegen ist es sogar mög lich dieses international jenseits von Sprachbarrieren zu nutzen Unsere Ergebnisse sprechen für die Validität des Verfahrens Besonders hervorheben sind unseres Erachtens die Ergebnisse aus den Ver fälschungsstudien Hier konnten in Kooperation mit Experten der Universität Bielefeld internatio nal bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen werden die weit über das hinausgehen was zur Zeit der Antragstellung für möglich befunden wurde 5 Literatur Brand R Heck P Ziegler M 2014 Illegal performance enhancing drugs and doping in sport a picture based brief implicit association test for measuring athletes attitudes Substance abuse treatment prevention and policy 9 7 doi 10 1186 1747 597X 9 7 Brand R Wolff W Thieme D under review Using response time latencies to measure athletes doping attitudes The brief implicit attitude test identifies substance abuse in bodybuilders Greenwald A G McGhee D E Schwartz J L K 1998 Measuring individual differences in im plicit cognition The implicit association test Journal of personality and social psychology 74 6 doi 10 1037 0022 3514 74 6 1464 Sriram N Greenwald A G 2009 The Brief Implicit Association Test Experimental psychology 56 4 283 294 doi 10 1027 1618 3169 56 4 283 Schindler S Wolff W Kissler J Brand R under review Cerebral correlates of faking the implicit association test Wolff W Brand R under review Faking the Brief IAT An experimental study on faking attempts faking strategies and the statistical detectability of faked scores in a doping attitude test Wolff W Schindler S Brand R under review Differences in faking success when warticipants are intrinsically motivated to fake comparing the doping BIAT with a doping attitude questionnaire

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 36
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