33 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Etablierung und biochemische Validierung eines indirekten Verfahrens zur Messung von Doping einstellungen 070302 12 13 Wanja Wolff1 Ralf Brand Projektleiter 1 Detlef Thieme2 1Universität Potsdam Professur für Sportpsychologie 2Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden in Kreischa 1 Problem Zur Evaluation von Dopingpräventionsprogrammen ist es von zentraler Bedeutung adäquate Effekt maße auf Ebene des individuellen Verhaltens und Erlebens zur Verfügung zu haben Die Dopingein stellungen von Sportlerinnen und Sportlern könnten hierfür eine interessante Zielgröße darstellen Dopingeinstellungen können allerdings nur schwer valide erfasst werden da Athletinnen und Athle ten zu sozial erwünschten Antworten tendieren wenn sie über ihre Einstellung zum Thema Doping sprechen sollen Unser Forschungsprojekt wendet sich dieser Schwierigkeit zu Gegenstand war die Entwicklung eines indirekten reaktionszeitbasierten Testverfahrens zur Messung von Dopingeinstel lungen Vor allem sollten Kennwerte zur Testvalidität durch Abgleich von Dopingeinstellungsmes sungen mit Ergebnissen aus biochemisch analysierten Dopingproben ermittelt werden 2 Methode Die am häufigsten eingesetzten reaktionszeitbasierten indirekten Testverfahren zur Messung von Einstellungen gehören zur Klasse der Impliziten Assoziationstests Greenwald McGhee Schwartz 1998 Sie gelten als hinreichend praktikabel und zeichnen sich u a durch eine vergleichsweise hohe Robustheit gegenüber Ergebnisverfälschungsversuchen aus Auf Basis von eigenen Voruntersuchun gen und konzeptuellen Überlegungen wurde als Basis Testprozedur für das hier beschriebene For schungsprojekt der Brief IAT BIAT Sriram Greenwald 2009 ausgewählt Zur Überprüfung der Testeigenschaften eines Doping BIAT erschien es sinnvoll als Untersuchungs gruppe Athleten aus der Sportart Bodybuilding zu wählen In dieser Gruppe bietet sich eine aus reichend große Merkmalsvarianz sowohl in der Ausprägung von Dopingeinstellungen als auch im faktischen Dopingverhalten Als biochemisches Außenkriterium boten sich sowohl Haar als auch Urinanalysen an Insofern Bodybuilder vergleichsweise selten eine für die Probenabnahme erforder liche Haarmindestlänge aufweisen was vermutlich in der aktuellen Mode zu komplett rasierten Kör pern in dieser Szene begründet liegt wurde auf die Verwendung von Urinproben ausgewichen 3 Ergebnisse Die erste Projektphase diente der Entwicklung des bildbasierten Doping BIAT und ersten psychome trischen Überprüfungen dieses neu entwickelten Tests Unter anderem konnte gezeigt werden dass sich die Dopingeinstellung von Sportlerinnen bzw Sportlern aus einer dopingaffinen Sportart Body building im Vergleich mit Sportlerinnen bzw Sportlern aus einer weniger dopingaffinen Sportart Handball unterscheiden Die mittels Reaktionszeitmessung erfassten Einstellungen der Bodybuilder erwiesen sich als signifikant positiver Brand Heck Ziegler 2014

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 34
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